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Redaktion: Heinz Schmitz


Wie Wikipedia Schwarmintelligenz ermöglicht

Auch wenn die Autoren von Wikipedia inhaltliche Laien sind, können sie Texte von außerordentlich hoher Qualität erstellen. Das haben Forscher am Leibniz-Institut für Wissensmedien (http://www.iwm-kmrc.de) in Tübingen anhand des Wikipedia Artikels zum Kernkraftwerk Fukushima herausgefunden.

 

Am 11. März 2014 jährt sich die Nuklearkatastrophe von Fukushima (http://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Fukushima) zum dritten Mal. Deren Ursachen sind komplex und selbst für Experten nur schwer in ihrer Fülle zu verstehen. Eine Studie, die im „Journal of the Learning Sciences“ erschienen ist, zeigt, dass die komplexen Zusammenhänge in Wikipedia hervorragend dargestellt wurden. Bereits zwei Stunden nach dem Unglück begannen Einzelne damit, in Wikipedia neuste Informationen über das Unglück einzuarbeiten. Nach wenigen Tagen beteiligten sich über 300 Autoren. Schon 9 Tage nach dem Unglück entstand ein Text, der von führenden Fachexperten als sehr gut und ausgewogen bewertet wurde – besser als andere Texte, die zu dieser Zeit entstanden. Der überraschende Befunde der Studie: die Autoren waren fast ausnahmslos blutige Laien in Bezug auf den konkreten Inhalt.

 

Die Studie zeigt, dass es die Regeln von Wikipedia sind, die dies ermöglichen: Denn jeder Texteintrag muss mit Quellen belegt werden und neutral formuliert sein. Das führt dazu, dass die Deutung der Informationen und Ereignisse nicht auf einzelnen Personen und deren Wissen fundiert, sondern auf den Regeln der Wikipedia. So liegt die Basis der Schwarmintelligenz (http://de.wikipedia.org/wiki/Kollektive_Intelligenz) im System der Wikipedia.

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