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Redaktion: Heinz Schmitz


Verbraucher befürchten Nachteile durch Big Data-Profilbildung

81 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher glauben, dass Profilbildung im Netz mehr Nachteile als Vorteile bringt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Die Ergebnisse machen deutlich: Die Bundesregierung und der Rat der Europäischen Union befinden sich mit ihren Vorschlägen, das Datensammeln durch Unternehmen großzügig zu erlauben, auf dem Holzweg.

 

„Die Vorbehalte gegen das ungehemmte Sammeln und Auswerten persönlicher Daten aus dem Internet sind mehr als vage Ängste. Wenn künftig die eigene Kreditwürdigkeit, Krankenkassenversicherungsbeiträge oder der Preis für ein Produkt davon abhängen, wie ein Computer unser Verhalten beurteilt, bringt das für Verbraucher handfeste Nachteile. Der Profilbildung müssen daher klare Grenzen gesetzt werden. Die Einwilligung der Verbraucher in die Datennutzung darf nicht zur Alibiveranstaltung werden“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.

 

89 Prozent der Verbraucher sind der Meinung, dass Unternehmen persönliche Verbraucherdaten wie Namen, Alter, Suchbegriffe, Hobbies oder auch Kreditkartendaten nicht einfach zu einem Profil zusammenführen, auswerten und für sich nutzen dürfen.

 

Die Umfrage stützt die Forderungen des vzbv, der Profilbildung enge Grenzen zu setzen und eine Zweckänderung bei der Verarbeitung von Daten zu verhindern. Das Prinzip der Datensparsamkeit muss erhalten bleiben. Derzeit verhandelt der Rat der europäischen Innen- und Justizminister über die EU-Datenschutzverordnung, im Juni wird eine Entscheidung zu den relevanten Kapiteln der Verordnung erwartet. Auch bei der Verbraucherschutzministerkonferenz der Länder am 6. bis 8. Mai steht das Thema auf der Tagesordnung.

Repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverband, April 2015. (Quelle: vzbv)

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