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Redaktion: Heinz Schmitz


Moderne Fahrerassistenz für alte Fahrzeuge

Das Start-up "CarVi" (http://www.getcarvi.com) will mit seinem gleichnamigen Gadget Vorteile moderner Fahrerassistenz-Systeme einfach breiter verfügbar machen. So verspricht das System Hilfe beim sicheren Spurwechsel und gibt Warnungen rechtzeitig vor etwaigen Auffahrunfällen. Eine Fahrstil-Analyse mittels Begleit-App soll Fahrern zudem helfen, schlechte Angewohnheiten wie zu scharfes Bremsen abzustellen. Aktuell läuft eine Crowdfunding-Kampagne (http://igg.me/at/carvi/x), bereits im August sollen erste Geräte geliefert werden. Erich Groiss, Technikexperte beim ARBÖ, bezeichnet die Idee auf zwar als interessant, bleibt insgesamt aber eher skeptisch. "Ein Assistenzsystem macht nur dann wirklich Sinn, wenn es im schlimmsten Fall auch eingreifen kann", erklärt der Fachmann. Wirklich moderne Auffahrwarnsysteme beispielsweise treten notfalls auch auf die Bremse, um Unfälle zu vermeiden. Ein Nachrüst-Gadget kann den Lenker nur warnen, also nicht den gleichen Sicherheitsvorteil bringen.

 

Kernstück von CarVi ist eine Kamera mit zehn Zentimetern Durchmesser, die beim Rückspiegel an der Windschutzscheibe befestigt wird. Sie dient als zusätzliches Technik-Auge auf die Straße, das den Abstand zum Vorderfahrzeug beobachtet und erkennt, ob der Fahrer womöglich ohne zu blinken zum Spurwechsel ansetzt. Zeigt die Analyse der Bilddaten ein solch riskantes Fahrverhalten, ertönt ein akustisches Warnsignal. Das Gerät registriert zudem suboptimales Fahrverhalten wie beispielsweise allzu heftige Bremsmanöver oder Losrasen aus dem Stand. Diese Daten können per WLAN an ein Smartphone übertragen werden, das dann mittels Begleit-App den Fahrstil des Nutzers mit einem "SKOR" bewertet. Das soll Anwendern helfen, Defizite in ihrem Fahrverhalten zu erkennen und diese in den Griff zu bekommen, um bessere und somit sicherere Autofahrer zu werden.

 

Zwar ist es durchaus plausibel, dass CarVi dank Kamera den Abstand zum Vorderfahrzeug abschätzen kann. Allerdings betont Groiss, dass werkseitig verbaute Systeme inzwischen eher Radar nutzen, da das beispielsweise bei schlechter Witterung zuverlässiger ist. Zudem kann das Nachrüst-Gadget nicht mehr als Warnungen bieten. Da sind vorintegrierte Fahrerassistenzsysteme deutlich weiter. "Die nutzen teils fünf oder sechs Steuersysteme", betont der ARBÖ-Experte. Dadurch wird es möglich, bei Fahrfehlern wirklich korrigierend einzugreifen. Freilich ist CarVi mit einem Preis von knapp 300 Dollar (rund 265 Euro) deutlich günstiger als so manches Highend-Assistenzpaket großer Fahrzeughersteller. Es scheint also denkbar, dass die Lösung zumindest als einfache Hilfe auf dem Weg zu sichererem Fahren durchaus ihre Berechtigung hat. Wie ARBÖ-Experte Groiss betont, müsste das erst durch genauere Tests geklärt werden.

(Quelle: http://www.pressetext.de)

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