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Redaktion: Heinz Schmitz


Kleine Unternehmen sind optimistisch

Canon stellt die Ergebnisse einer Studie zu aktuellen Trends in Kleinbüros und -unternehmen vor. Die vom Marktforschungsunternehmen ICM durchgeführte Studie basiert auf einer branchenübergreifenden Befragung von 1.251 Entscheidungsträgern in Italien, Spanien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Russland. Befragt wurden Selbstständige im SoHo (Small Office Home Office)-Bereich sowie Firmen mit bis zu 49 Mitarbeitern. Die Studie zielt darauf, die aktuelle Lage und Stimmung in den Unternehmen zu untersuchen und die größten Herausforderungen für 2015 zu bestimmen.

 

Die Stimmung der Kleinunternehmer ist insgesamt von Optimismus geprägt. So erwartet ein durchschnittlicher Anteil von 57 Prozent in den nächsten zwei Jahren einen Zuwachs bei Umsatz und Gewinn. Deutsche Kleinunternehmer zeigen sich besonders zuversichtlich: Nur 37 Prozent von ihnen betrachten das wirtschaftliche Umfeld als Herausforderung. Mit 49 Prozent liegt dieser Anteil im Gesamtdurchschnitt aller untersuchten Länder deutlich höher.

 

Soziale Medien werden in deutschen Kleinunternehmen am wenigsten häufig eingesetzt. So nutzen der Studie zufolge nur zwölf Prozent der kleinen Firmen in Deutschland den Kurznachrichtendienst Twitter, während der Anteil im Länderdurchschnitt fast doppelt so hoch ausfällt. Zurückhaltung besteht auch gegenüber der Nutzung cloudbasierter Dienste. 69 Prozent der in Deutschland befragten Firmen geben an, keine Cloud-Anwendungen einzusetzen – der höchste Prozentsatz im Ländervergleich. Der Anteil der Kleinunternehmen, die cloudbasierte Drucklösungen nutzen, beträgt hierzulande nur 15 Prozent, ein weiteres Drittel wünscht sich jedoch deren Einsatz.

 

Mehr als die Hälfte der Kleinunternehmer (54 Prozent) haben ihre Firma gegründet, um selbstbestimmt arbeiten zu können. Fast ein Drittel von ihnen (28 Prozent) ist jedoch der Ansicht, zu viel Zeit mit allgemeiner Verwaltung und Büroarbeiten zu verbringen und nicht genügend Zeit darauf zu verwenden, zusätzliches Geschäft zu generieren (29 Prozent). Tatsächlich räumten 20 Prozent der Befragten ein, dass sie den größten Teil ihrer Zeit mit Büroarbeiten verbringen, wodurch sie sich häufig nicht ausreichend auf gewinnbringendere Teile des Geschäfts konzentrieren können.

 

81 Prozent der Kleinunternehmer geben an, dass sie zu Beginn ihrer Selbstständigkeit nicht über ausreichende Fähigkeiten verfügten oder zu verschiedenen Bereichen ihres Geschäfts Beratung benötigten. Dies gilt vor allem für die Bereiche Finanzen und Buchhaltung, bei denen 50 Prozent der Geschäftsinhaber nicht sicher sind, diese alleine bewältigen zu können. Der mit der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften verbundene bürokratische Aufwand bildet die zweitgrößte Hürde für Start-Up-Unternehmen. Bei Aufnahme des Geschäftsbetriebs fehlte es 48 Prozent von ihnen an Informationen oder ausreichenden Fähigkeiten.

 

Auch für etablierte Unternehmen ist der Verwaltungsaufwand weiter eine Herausforderung. Es sind nicht nur neue Unternehmen, die sich bei der Überwindung der Bürokratie beraten lassen – 49 Prozent der Kleinunternehmen betrachten den Verwaltungsaufwand heute als eine dauerhafte Herausforderung. Ein Drittel (31 Prozent) aller Befragten klagt über zu viel Schreib- und Verwaltungsarbeit – eine Zahl, die bei den Befragten, die im Bildungsbereich oder in der öffentlichen Verwaltung arbeiten, mit 52 Prozent deutlich höher ausfällt.

 

In der Mehrzahl der Klein- und Kleinstunternehmen sind IT-bezogene Funktionen im eigenen Haus angesiedelt, während mehr als ein Viertel (26 Prozent) diese Aufgaben teilweise an einen Fremdanbieter auslagert. In Deutschland besteht die höchste Wahrscheinlichkeit einer vollständigen unternehmensinternen Abwicklung (63 Prozent). Es überrascht nicht, dass die Effizienz eine entscheidende Rolle bei der Produktauswahl spielt. 65 Prozent der Befragten geben an, dass die Wahl ihrer Drucker-Hardware auf diesem Kriterium beruht. Einkaufsentscheidungen als solche werden nicht nur von der Notwendigkeit bestimmt, fehlerhafte oder defekte Ausrüstung zu ersetzen, sondern auch von dem Wunsch nach zusätzlichen Merkmalen und Funktionen.

 

Stefan Schubert, Channel Director Distribution / IT&Office bei Canon Deutschland erklärt: „Diese aufschlussreiche Studie unterstreicht einige der größten Herausforderungen, denen Kleinunternehmer in ganz Europa heute gegenüber stehen. Es ist sehr interessant, zu sehen, dass selbst im 21. Jahrhundert so viele der kleinen Unternehmen in Europa immer noch von Verwaltungsaufgaben überwältigt werden. Das beansprucht wertvolle Zeit, die sie darauf verwenden könnten, ihr Geschäft auszubauen oder sich mit ihren Kunden zu beschäftigen.“

 

„Bei einem derart hohen Anteil der Befragten, die ihr eigenes Unternehmen gegründet haben, um selbstbestimmt arbeiten zu können, ist es klar, dass es unter den Kleinunternehmern den Wunsch gibt, die mühsame Monotonie hinter sich zu lassen, die beispielsweise mit dem Ausfüllen von Formularen verbunden ist. Stattdessen möchten sie sich darauf konzentrieren, neue Kunden zu finden und die bestehenden zufrieden zu stellen“, ergänzt Schubert.

 

Sein Fazit: „Wir sind vom zukünftigen Wachstum der Kleinunternehmen in Europa überzeugt und es ist ermutigend zu sehen, dass die vorherrschende Stimmung unter ihnen heute von Zuversicht und Optimismus geprägt ist. Es bestehen zwar immer noch viele externe Herausforderungen, die von den Unternehmern nicht beeinflusst werden können, wie beispielsweise das politische und wirtschaftliche Klima. Bei der Bewältigung interner Hürden wie Compliance-Anforderungen, Büroarbeiten und IT-Management-Aufgaben steht jedoch eine Vielzahl von Technologielösungen zur Unterstützung bereit. Wir sind der festen Überzeugung, dass Kleinunternehmen mit der richtigen Hilfe, Beratung und Technologie größere Verwaltungsprobleme überwinden und so maßgeblich zu ihrem Erfolg in 2015 beitragen können.“

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