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Redaktion: Heinz Schmitz


Keine Chance bei Poker gegen Computer

Forscher der University of Alberta (http://ualberta.ca) haben ein Computerprogramm entwickelt, das ein perfekter Pokerspieler sein soll und niemals Fehler macht. Laut dem Team um Michael Bowling ist es gelungen, das Texas Hold'em mit fixem Limit zu lösen. Der Algorithmus verfügt über eine Strategie, die so nahe am Optimum liegt, dass er in der Lebenszeit eines menschlichen Spielers nicht mit statistischer Signifikanz geschlagen werden kann.

Der Algorithmus steht jetzt online für Tests zur Verfügung. Es besteht auch die Möglichkeit, gegen das Programm selbst zu spielen (http://poker.srv.ualberta.ca). In der Vergangenheit ist es bereits gelungen, Computeralgorithmen so zu programmieren, dass sie bessere Strategien entwickelten als menschliche Spieler. Beispielsweise 1997 besiegte der Supercomputer "Deep Blue" den Schachweltmeister Garri Kasparov. Dieser Erfolg beruhte jedoch darauf, dass die Spieler natürlich alles wissen, was im bisherigen Spielverlauf vor dem Treffen einer weiteren Entscheidung geschehen ist. Beim Poker ist das nicht der Fall, denn es ist nicht bekannt, welche Karten die anderen Spieler erhalten haben.

Das neue Programm hat sich einem Bericht von "Science" (http://sciencemag.org) nach selbst beigebracht, dieses Problem zu lösen. Es spielte Bio. Kombinationen durch und wurde darauf ausgerichtet zu lernen, sich nicht nur an jede nicht optimale Entscheidung zu erinnern, sondern sie auch zu "bedauern".

Laut Bowling hat das Programm zwei Monate lang Poker gespielt - wie es heißt, 24 Bio. Kombinationen alle zwei Sekunden lang. Das ist laut dem Wissenschaftler mehr als alle Menschen jemals zusammen gespielt haben. Daher sei es nicht wirklich überraschend, dass das Programm die perfekte Strategie entwickelt habe.

Wie Profis auf den Durchbruch reagieren, ist offen. "Ich habe keine Ahnung. Wir werden sehen, wie viele Hass-E-Mails in der nächsten Zeit kommen", so Bowling. Der Einsatz der Spieltheorie wie bei diesem Projekt könnte auch in anderen Bereichen zum Einsatz kommen. Automatisierte Systeme für Flughäfen könnten sich diese Erkenntnisse zunutze machen.
(Quelle: http://www.pressetext.de)

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