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Redaktion: Heinz Schmitz


Die Welt durch eine unterstützende Brille sehen

Eine unauffällige und einfache Hilfe bei alltäglichen Handlungen verspricht ein neues Forschungsprojekt am CITEC der Universität Bielefeld. Die Forscher entwickeln ein mobiles Assistenzsystem in Form einer Brille. Die Basis- Technologie dafür wird vom Eye Tracking Spezialisten SensoMotoric Instruments (SMI) bereitgestellt (www.smivision.com). In einem Display an der Brille sollen die Nutzerin und der Nutzer bei ihren Handlungen direkte Unterstützung bekommen, und zwar in Form von Texten, Bildern oder durch einen virtuellen Assistenten. Das Projekt heißt ADAMAAS, das steht für Multi-modales Assistenz- und Diagnostiksystem für die Mensch-Technik- Interaktion im demografischen Wandel (Adaptive and Mobile Action Assistance in Daily Living Activities).

 

„ADAMAAS ist das erste anpassungsfähige und mobile System, das während der Handlungsausführung unterstützt“, sagt Professor Dr. Thomas Schack, Leiter der Forschungsgruppe Neurokognition und Bewegung - Biomechanik (NCA) am CITEC. So bemerkt das System noch während der Handlung, wo es Probleme gibt und schlägt über ein Display direkt Handlungsanweisungen vor. Die Brille soll Tätigkeiten wie Kuchen backen, Kaffee kochen, Fahrrad reparieren oder auch Bewegungsabläufe wie Yoga unterstützen. Gerade für ältere oder beeinträchtigte Menschen soll ADAMAAS den Alltag erleichtern. Mit der unterstützenden Brille können sie trotz Einschränkungen ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen.

 

„Für die Entwicklung werden verschiedene Technologien miteinander kombiniert: Gedächtnisforschung, Blickbewegungsmessung, Überwachen der Herz- und Pulsfrequenz, Objekt- und Handlungserkennung. Die Augmented Reality wird also um moderne Diagnostik und korrigierende Interaktionstechnologie erweitert“, sagt CITEC-Forscher Thomas Schack. Augmented Reality heißt übersetzt erweiterte Realität. Das bedeutet, dass der Realität zum Beispiel noch eine Grafik, ein Erklärvideo oder ein Bild hinzugefügt wird. Für den Betrachter sieht es dann so aus, als ob sich die virtuellen Objekte in den Blickwinkel schieben.

 

Ziel ist es, ein stationäres Diagnosesystem zu einem mobilen, dynamischen und adaptiven System weiter zu entwickeln. Es soll individuell auf den Einzelnen abgestimmt werden können und stetig dazulernen. Dies unterscheidet es von herkömmlichen am Kopf befestigten Anzeigen (Head- Mounted Displays).

 

Siehe auch:

http://www.uni-bielefeld.de/sport/arbeitsbereiche/ab_ii/research/adamaas.html

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