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CC2-Audio 403: Einkaufszentren im digitalen Zeitalter

Shopping Center
Die Einkaufszentren, wie hier der Limberger Platz in Essen müssen sich eine Strategie für das digitale Zeitalter erarbeiten. (Foto: ECE)

Shopping-Center, also die Ansammlung verschiedenster Geschäfte mit unterschiedlichen Angeboten unter einem Dach werden direkt von den Versandhändlern angegriffen. Ohne auf das wachsende Onlineangebot und die dadurch ausgelösten Preiskämpfe zu reagieren, steht das Überleben des stationären Handels auf der Kippe. An den Einkaufzentren geht der digitale Wandel nicht vorüber. Die Firma ECE (http://www.ece.de) von Alexander Otto, dem jüngsten Sohn des Versandhauskönigs Werner Otto (1909-2011) betreut deutschlandweit 189 Einkaufszentren. In einigen Einkaufszentren testet die Managementfirma derzeit Apps für mobile Endgeräte. Beim Eintritt in die Shopping-Mall wird der Besucher über Neuigkeiten aus den Läden sowie Rabatt-Aktionen informiert. Außerdem können die Nutzer Angebote in ihren sozialen Netzwerken teilen.

 

Die Betreiber der Einkaufzentren haben die Hoffnung nicht aufgegeben zumal eine Konsumstudie der ECE mit der Unternehmensberatung Roland Berger ergeben hat, dass selbst die Internet-Generation in Boutiquen, Warenhäusern und Shopping-Malls einkauft, weil dort direkt an- und ausprobiert werden kann. Andere Läden berichten aber auch, dass Besucher in die Geschäfte kommen, sich beraten lassen und dann zuhause den billigsten Anbieter im Internet suchen und dort bestellen. Den Preiskampf haben aber auch stationäre Händler aufgenommen. In den USA kennt man schon lange „den besten Preis der Stadt“. Eine ähnliche Aktion kennt man auch vom Media Markt. In Musikfachgeschäften habe ich schon öfter erlebt, dass die Händler einen Internetzugang im Laden haben und, wenn man fragt, den gleichen Preis bieten wie die großen Online-Händler. Zudem hat man den Vorteil, dass man auf die Ware nicht warten muss, sondern sie sofort nach dem bezahlen mit nachhause nehmen kann.

 

Auf der anderen Seite klagen die Onlinehändler wie zum Beispiel Amazon oder Zalando aber, dass die Zahl der Rückläufer extrem hoch ist. Viele bestellen Waren schauen sie an und schicken sie zurück – ein Problem die der der stationäre Handel nicht so stark betroffen ist. Mit Sanktionen wollen die Onlinegeschäfte dem Treiben ein Ende  setzen, indem sie Besteller, die durch zu häufige Rücksendungen auffielen erst garnichtmehr beliefern. Sie sind also wieder potentielle Kunden für den stationären Handel.

 

Aber eines ist sicher, die Einkaufszenten müssen sich ändern. Sie müssen eigentlich Erlebniszentren sein. Wie die Malls in den USA in denen die Familie am Sonntag gemeinsam shoppen geht und zwischendurch im Foot-Court Hunger und Durst stillt. Oder in Japan, wo am Sonntag Tokios Einkaufsstadtteile wie Shinjuku oder Akihabara überfüllt sind. Das Einkaufen als Event.

 

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