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Redaktion: Heinz Schmitz
Windanlagen-Bau bei jedem Wetter
Sicherer, schneller und billiger soll die Montage von Offshore- Windenergieanlagen durch das kranlose System werden. Die herkömmliche Montage wird bei starkem Wind zu gefährlich, weil die Bauteile am Kran hin- und herschwingen. Nicht selten muss die Montage deshalb unterbrochen werden. Weil jeder Stillstand auf der Baustelle hohe Kosten für den Investor bedeutet, haben die Berg-idl GmbH aus Altlußheim und das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) eine kranlose Alternative entwickelt: Sie ermöglicht die Montage bei fast jedem Wetter und verhindert teure Stillstände beim Bau.
Statt mit einem Kran werden die einzelnen Mastelemente mithilfe eines Aufzugs übereinander gesetzt, der an einem Hilfsgerüst nach oben fährt. Bereits bei der Vormontage an Land wird dieses Gerüst um die Mastelemente montiert. Werden diese später übereinander gesetzt, wächst das Hilfsgerüst automatisch mit. Später kann es abgebaut und wiederverwendet werden – sowohl zum Bau weiterer Windenergieanlagen als auch für Wartungsarbeiten. „Wind Lift Tower“ heißt das System, das von der Berg-idl GmbH entwickelt und patentiert wurde.
Das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) hat in einem Kooperationsprojekt mit der baden-württembergischen Firma ein Teilstück des Montagesystems entwickelt, nämlich einen Greifer, der die Rotorblatt- Montage übernimmt. Der Greifer erledigt den letzten, entscheidenden Schritt bei der kranlosen Montage von Windenergieanlagen. Mit dem Lift-System der Firma Berg-idl gelangt das Maschinenhaus mit zwei vormontierten Rotorblättern nach oben, das dritte Rotorblatt wird dann mithilfe des Greifers angebracht, der am IPH entwickelt wurde. Er hält das Rotorblatt fest im Griff, sodass es auch bei starkem Wind in Position bleibt, und fährt am Hilfsgerüst nach oben. Per Fernbedienung lässt sich der Greifer steuern und bis zu 15 Grad kippen, um das Rotorblatt exakt in der Nabe zu positionieren. Dort muss ein Monteur nur noch die Muttern festziehen.
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