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Redaktion: Heinz Schmitz
Terabit für die Wissenschaft
Die im Deutschen Forschungsnetz (DFN-Verein) organisierten wissenschaftlichen Einrichtungen zünden bei ihrem selbst organisierten Datennetz, dem Wissenschaftsnetz X-WiN, die nächste Leistungsstufe. Nachdem die Datenströme der weltweit verteilten Suche nach dem Higgs-Boson von den Wissenschaftsnetzen noch mit Anschlüssen von 1 oder 10 Gbit/s gemeistert wurden, beginnt der DFN-Verein jetzt die Erprobung seiner Technologie für Anschlüsse mit einer Bandbreite von 1 Terabit/s. Das entspricht 1.000 Gbit/s. Ale erster Meilenstein wird der DFN-Verein seine Technologie für Terabit-Anschlüsse an der Technischen Universität Dresden aufbauen und eine Verbindung über das Wissenschaftsnetz X-WiN zur TU Bergakademie Freiberg schalten.
Das Wissenschaftsnetz X-WiN muss den geplanten Vorhaben der deutschen Forscher stets einen Schritt voraus sein. Einigen Hochschulen steht bereits heute ein Anschluss mit 100 Gbit/s an das Wissenschaftsnetz zur Verfügung. Die Bedarfe nach mehr Bandbreite bei den Anschlüssen sind jedoch absehbar. So will eine Vielzahl wissenschaftlicher Fachdisziplinen bei der Speicherung, Verarbeitung und inhaltlichen Interpretation sehr großer Datenbestände (Big-Data) auch verteilt zusammenarbeiten können. Die weltweiten Wissenschaftsnetze werden dabei erneut zeigen müssen, dass sie die Datenströme dieser Vorhaben beherrschen.
Die für Terabit-Anschlüsse benötigte Bandbreite wird auf den Glasfasern des X-WiN durch die technologisch hochaktuelle Apollo- Plattform des Herstellers ECI Telecom erschlossen. ECI Telecom hatte sich im Jahr 2012 in einem europaweiten Vergabeverfahren als Ausrüster des Netzes beworben und dafür vom DFN-Verein den Zuschlag erhalten. Dass die jetzt anstehende Erprobung der Technologie für Terabit- Anschlüsse nicht in wohlbehüteten Testumgebungen, sondern als integrierter Bestandteil des laufenden Betriebs im Wissenschaftsnetz stattfindet, verdeutlicht die Zukunftsfähigkeit der Apollo-Plattform.
„Supercomputing, Clouds und Big Data stellen zunehmend hohe Anforderungen an Kommunikationsnetze. Als Rechenzentrum mit langjährigen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben im datenintensiven Rechnen freuen wir uns, in das Terabit-Testbed des DFN-Vereins eingebunden zu sein und die Wissenschaft in Deutschland auf diesem ersten Schritt hin zur Terabit-Technologie unterstützen zu dürfen“, sagt Wolfgang E. Nagel, Direktor des Zentrums für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen an der Technischen Universität Dresden.
Das Deutsche Forschungsnetz (DFN) ist das von der Wissenschaft selbst organisierte Kommunikationsnetz für Wissenschaft und Forschung in Deutschland. Mit seiner technischen Infrastruktur, dem Wissenschaftsnetz „X-WiN“, verbindet es mehr als 750 Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland miteinander und ist darüber hinaus nahtlos in den europäischen und weltweiten Verbund der Forschungs- und Wissenschaftsnetze integriert. Über mehrere leistungsstarke Austauschpunkte ist das DFN ebenfalls mit dem allgemeinen Internet verbunden.
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