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Redaktion: Heinz Schmitz


Technologien für die Stadt der Zukunft

Die Entwicklung städtischer Lebensräume ist eine der großen Herausforderungen der Zukunft. In Europa leben bereits heute zwei Drittel der Menschen in Städten oder Ballungsgebieten. Neben Klimaschutz und einem nachhaltigen Ressourcenmanagement spielen die Anpassung an den demografischen Wandel und sich wandelnde sozial-gesellschaftliche Belange zunehmend zentrale Rollen. Es gilt, einen attraktiven Lebensraum zu gestalten und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Wirtschaft zu sichern und zu steigern.

 

Angesichts der zunehmenden Durchdringung aller Lebensbereiche mit modernen Kommunikationstechnologien sind Daten und Informationen zu einer wesentlichen Ressource unserer Informationsgesellschaft geworden. Die vertrauensvolle Nutzung und Analyse zur Verbesserung der Lebensqualität gewinnt ebenso an Bedeutung wie die Bereitstellung von Infrastrukturen und die bürgerliche Teilhabe in Zeiten sozialer Medien und dem zunehmenden Wunsch nach Information und Partizipation.

 

Am DFKI-Standort Kaiserslautern (http://www.dfki.de) wird in Kooperation mit Partnerinstitutionen nun noch intensiver erforscht, wie sich moderne Technologien im städtischen Raum sinnvoll und systematisch einsetzen lassen um in verschiedenen Bereichen zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beizutragen. „Mit dem neu eingerichteten SmartCity Living Lab bündeln wir die Kompetenzen aus verschiedenen Forschungsbereichen des DFKI, um die Möglichkeiten von modernen und innovativen Informationstechnologien im städtischen Umfeld zu erforschen und ökologische und soziale Verbesserungspotentiale anhand intelligenter technologischer Lösungen zu entwickeln“, so Prof. Dr. Paul Lukowicz, Leiter des SmartCity Living Lab.

 

Eines der Projekte, der im Forschungsbereich Wissensmanagement entwickelte virtuelle Stadtführer „Talking Places“, wurde im Rahmen der Eröffnung des Labors im Wettbewerb "Ideen finden Stadt" der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" als wegweisender Impuls für Städte und Gemeinden der Zukunft ausgezeichnet. Das auf einer Datenbrille basierende System erkennt die Blickrichtung und damit das Interesse des Trägers an einem Ort und liefert entsprechende  Informationen hierzu. Standortleiter Prof. Dr. Andreas Dengel nahm die Auszeichnung entgegen: „Ortsbezogene Daten sind eine immens wachsende und immer bedeutender werdende Informationsquelle. Angesichts ihrer hohen Dichte im urbanen Raum bergen sie gerade hier besonderes Potential für viele nützliche Anwendungen. Datenbrillen werden dabei zukünftig ein bedeutendes Werkzeug sein. Wir freuen uns daher sehr über die Auszeichnung und Anerkennung unserer ambitionierten Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet“.

 

Bereits seit Jahren führt das DFKI mit verschiedenen Partnern nationale sowie internationale Projekte im Kontext Smart City durch. So wurde kürzlich in einem Bürger-Partizipations-Projekt der Stadt Kaiserslautern eine Smartphone-App entwickelt, mit der sich die Nutzung von Parkraum für Bürger optimieren lässt.

Weitere Forschungstätigkeiten befassen sich mit der Erfassung und Analyse von Menschenmengen und deren Bewegung unter Sicherheitsaspekten, beispielsweise in innerstädtischen Bereichen oder bei Großveranstaltungen.

 

Desweiteren wird mit der TU Kaiserslautern die emotionale Wahrnehmung des Stadtraums durch die Bürger und deren Visualisierung auf einer sogenannten Emo-Map erforscht. Ein anderes wichtiges Forschungsfeld ist die Nutzung von mit Orten verknüpfte Daten und Informationen (Geoinhalte), beispielsweise für touristische Anwendungen oder Events, oder zu besseren Interaktion zwischen Dienstleitern und lokalen Kunden.

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