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Redaktion: Heinz Schmitz


Starker Mainframe-Rechner für Mobile Business

Autor: Rudi Kulzer

IBM hat einige Bereiche seines umfangreichen Hardware-Geschäftes aufgegeben und an den chinesischen Hersteller Lenovo verkauft. An einem Bereich hält Big Blue trotz vieler kritischer Anmerkungen einiger Analysten fest: an seinen Mainframe genannten Flaggschiffmodellen im oberen Leistungsbereich. Für dieses Umfeld hat der Computergigant die neue Generation z13 angekündigt. In deren Entwicklung hat Big Blue in den vergangenen fünf Jahren eine Milliarde US-Dollar investiert. Die neue Mainframe-Generation ist ein Nachfolger der Großrechner, die IBM schon seit den 1950er Jahren verkauft. Sie wurden konzipiert, um große Mengen von Transaktionen mit extrem hoher Zuverlässigkeit zu verwalten. Typische Anwender sind Banken, Börsen, Flugreservierungssysteme oder Einzelhändler. Alle diese Unternehmen wollen Service-Unterbrechungen unbedingt vermeiden.

 

Nun hat in jüngster Zeit der zunehmende Fortschritt mobiler Technologie in der Verbraucherwelt zu einer stark ansteigenden Menge von Mobile-Transaktionen geführt. Dabei erzeugte dieser Transaktionen in der Regel eine Kaskade an weiterern Aktionen zwischen Computersystemen. Das sind beispielsweise Vergleiche zu vorherigen Käufen, umfangreiche Datenverschlüsselungen, Bank-zu-Bank-Abgleiche und Treuekunden-Angebote.

 

Diese „Starburst-Effekt“ genannte Kaskade besagt, dass jede einzelne Transaktion wiederum zwischen vier und 100 zusätzliche Systeminteraktionen auslösen kann. Die Folge sind neue Sicherheitslücken an jedem Interaktionspunkt. So betrachten 71 Prozent der von IBM befragten CIOs und IT-Manager das Thema Sicherheit als die wichtigste Herausforderung bei mobilen Geschäftstätigkeiten.

 

Auf diese Herausforderung hat IBM nun mit seinem neuen Mainframe-Modell reagieren. In Kombination der Software von IBM MobileFirst-Lösungen sind die Mikroprozessoren des z13-Modells doppelt so schnell wie die meisten gängigen Serverprozessoren. Zusätzlich verfügt der Rechner über 300 Prozent mehr Speicher, 100 Prozent mehr Bandbreite sowie über Vektorverarbeitung für Analysen, um Mobile Transaktionen zu beschleunigen.

 

Eine weitere Funktion des Systems ist das Echtzeit-Scoring, welches zur Betrugserkennung bei sämtlichen Geschäftsvorgängen des Kunden eingesetzt werden kann. In Ergänzung zur Unterstützung der Betrugsprävention bietet das z13-Modell Unternehmen die Chance, ihre Kundenbindungsprogramme zu verbessern. Mit Echtzeit-Einblicken in die Kaufgewohnheiten des Kunden können Händler diesem Up-Selling- und Cross-Selling-Aktionen anbieten, bevor er den Laden oder Online-Shop verlässt. Nach Schätzungen von Marktbeobachtern wird daher die Menge an mobilen Transaktionen bis zum Jahr 2025 auf 40 Billionen täglich ansteigen.

 

Der neue Mainframe bietet auch Unterstützung der Big-Data-Datenbank von Hadoop, mit deren Hilfe polystrukturierte Daten von Systemen analysiert werden können. Um die Analysemöglichkeiten weiter zu beschleunigen und eine In-Memory-Datenbank bereit zu stellen, wurde DB2 BLU für Linux hinzugefügt. Neben dem IBM DB2 Analytics Accelerator wurde auch die Leistung für rechenintensive Analytik-Workloads verbessert.

 

Nach Angaben von IBM nutzen Kunden auf der ganzen Welt den Mainframe als System für Mobile-Transaktionen im großen Stil. In Deutschland gehört dazu u.a. die Heliox GmbH. Das junge Start-up-Unternehmen aus Köln entwickelt Services und Software, um Infrastrukturen für MultiChannel Commerce-Lösungen bereitzustellen.

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