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Redaktion: Heinz Schmitz
Spam kurz erklärt
Spam ist uns allen ein Ärgernis. Doch warum gibt es Spam eigentlich immer noch? Und wer verdient wie viel mit den nervigen Mails? Genau diesen Fragen geht Thomas Uhlemann, Security Specialist bei Eset, in seinem Blog-Artikel nach. Denn: Die unerwünschten Mails verstopfen nicht nur unsere Postfächer - sie stellen auch eine große Gefahr dar, weil Cyberkriminelle sie als Vehikel für Angriffe auf Unternehmen und Privatanwender nutzen.
Wussten sie, dass zwischen 45 und 50 Prozent des täglichen E-Mail-Aufkommens aus Spam besteht? Das sind ungefähr 14,5 Millionen Spam-Mails am Tag. Der durchschnittliche Spammer verdient damit 7000 US-Dollar - täglich.
70 bis 80 Prozent der weltweiten Spammails sind Werbung: Kampagnen für zwielichtige Anbieter von Werkzeugsets bis zu Erwachsenenspielzeug. Während diese Mails größtenteils lästig sind, stellt der Rest aber eine echte Gefahr dar.
Phishing- und Scam-Mails zielen darauf, bei Nutzern Daten oder Geld zu entwenden oder sich Zugang zu ihren Rechnern zu verschaffen. Sie tarnen sich als Mails seriöser Anbieter und fordern dazu auf, Daten einzugeben oder Links anzuklicken.
Am häufigsten geben sich Spammer als Apple aus. "Am effektivsten für Kriminelle haben sich jedoch falsche Dropbox-Mails erwiesen - hier sind die Öffnungs- und Klickraten mit 13 Prozent weit höher als bei allen anderen Kampagnen", stellt Uhlemann fest. Ebenfalls beliebt: Gefälschte Gewinnspiele bei Facebook & Co., die nur dazu dienen, Nutzerdaten und Mailadressen zu erhalten.
Auch Computerschädlinge werden gern über Spam-Mails eingeschleust. Angebliche Rechnungen, Bewerbungen, Gewinnnbenachrichtigungen und mehr enthalten Schadcode, die sich im Rechner einnistet. Spam fungiert so als Türöffner für Trojaner, Ransomware und andere Cyberattacken.
Die Spam-Industrie ist so groß, dass es sogar eigene Versanddienstleister gibt. Der Großteil sitzt in den USA. Dahinter kommen Russland, China und Deutschland. Spam-Mails führen zu enormen Kosten, nicht nur durch wirtschaftlichen Schaden. Auch die Kosten zur Bekämpfung fallen an: Laut Uhlemann liegen sie weltweit im zwei- bis dreistelligen Milliardenbereich.