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Redaktion: Heinz Schmitz


Sicherheitsleck in 4G-Netzen

Lauschangriff
In LTE-Netzen wurden Telefonate und SMS gehackt (Quelle: Bernd Kasper / pixelio.de)

Chinesische Sicherheitsforscher vom "UnicornTeam" der Firma 360 Technology haben auf der Hacker-Konferenz "Black Hat USA 2017" (http://blackhat.com/us-17/) in Las Vegas eine gravierende Sicherheitslücke in 4G-Netzwerken aufgedeckt. Bei einer Demonstration vor versammelten Branchenkollegen demonstrierten sie auch gleich eine "böse Attacke" mit der Bezeichnung "Ghost Telephonist". Diese nutzt das gefundene Leck, um die Handynummer eines Users zu kapern und auf diese Weise dessen gesamte Telefongespräche und SMS-Nachrichten auszuspionieren.

 

"Auf Basis dieser Schwachstelle lassen sich mehrere verschiedene Bereiche angreifen", zitiert das staatliche chinesische Nachrichtenportal Xinhua (http://news.xinhuanet.com) Huang Lin, ein Mitglied des Unicorn-Teams, das sich auf Wireless Security Research spezialisiert hat. Genau genommen handle es sich dabei um ein Sicherheitsleck im Bereich des Circuit Switched Fallback (CSFB), einer Technik, die im Zuge des Einsatzes von Voice-over-LTE (VoLTE) genutzt wird. "Wir haben diese Schwachstelle bereits an die Global System for Mobile Communications Alliance (GSMA) gemeldet", so der Forscher.

 

Im Rahmen ihrer Demonstration zeigten Lin und seine Kollegen unter anderem ein Szenario, bei dem ein Angreifer lediglich mithilfe einer gestohlenen Handynummer das Passwort eines Google-Kontos zurücksetzen konnte. Nachdem das Unicorn-Team die User-Kommunikation gekapert hatte, loggten sie sich ins E-Mail-Konto des Opfers ein und klickten auf "Passwort vergessen". Die von Google zugeschickten Verifizierungs-Codes konnten dann ganz leicht abgefangen werden. "Der User bleibt währenddessen im 4G-Netzwerk online und merkt nichts", betonen die Experten.

(Quelle: www.pressetext.de)

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