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Redaktion: Heinz Schmitz
Rechnergestützte Verifikation analog/digitaler Schaltungen
ANCONA wird die Verifikation analog/digitaler Schaltungs- und Systementwürfe durch den Einsatz von rechnergestützten Spezifikations-, Modellierungs- und Simulationsverfahren deutlich beschleunigen. Insbesondere sollen Aussagekraft und Vollständigkeit der Verifikation quantitativ messbar werden, so dass das Entwurfsrisiko kalkulierbarer wird.
Analoge Schaltungen sind die technologische Basis, ohne die ein „Internet der Dinge“, das „Smart Grid“, die „Industrie 4.0“ oder autonomes Fahren nicht vorstellbar sind. Die für diese Visionen nötigen Sensor-, Aktor- und Kommunikationssysteme bestehen aus eng verknüpften digitalen Hardware- und Softwarebausteinen sowie analogen-, Hochfrequenz- (RF) und Leistungselektronik-Komponenten („analog/digitale Systeme“), deren fehlerfreies Zusammenspiel meist erst im Versuchsaufbau geprüft werden kann.
Rechnergestützte Entwurfs- und Verifikationsmethoden kommen heute bereits beim Entwurf einzelner Bausteine komplexer Elektroniksysteme zum Einsatz.
„Eine wesentliche Herausforderung im Entwurfsprozess besteht jedoch zunehmend in der Sicherstellung des korrekten Zusammenspiels sämtlicher Systemkomponenten unter allen möglichen Betriebszuständen und Umgebungsbedingungen“, betont Wolfgang Rosenstiel, Vorstandsvorsitzender des edacentrum. „Hierzu muss eine vorgegebene Testabdeckung (Coverage) aller relevanten Zustände des Gesamtsystems als Teil des Qualitätsmanagements im Entwurfsprozess garantiert werden können.“ Während für rein digitale Hardware/Software-Systeme bereits Coverage- Methoden zur Verfügung stehen, existieren bislang kaum systematische Verfahren für Analogkomponenten und damit auch Systeme, die analoge Subsysteme enthalten. Das Kernproblem ist dabei, dass Zustandsräume analoger Schaltungen aufgrund ihrer kontinuierlichen Natur wesentlich schwerer zu beschreiben und zu analysieren sind. Die Korrektheit von analog/digitalen Systemen nachzuweisen heißt, auch das dynamische Verhalten des Gesamtsystems zu überprüfen. Letzteres entsteht durch das Zusammenspiel verschiedener Schaltungsteile und führt oft zu unerwünschten, sogenannten parasitären Effekten, die die Korrektheit gefährden. Dabei gilt es, Kopplungseffekte auf ganz unterschiedlichen Ebenen im Zusammenhang zu überprüfen.
Das Projekt ANCONA befasst sich hierzu mit rechnergestützten Spezifikations-, Modellierungs- und Simulationsverfahren, die eine schnelle ebenenübergreifende Verifikation von Mixed-Signal/RF- und Smart- Power-SoC ermöglichen. Neben einer signifikanten Steigerung der Simulationsgeschwindigkeit ist dafür u.a. eine für den Testfall angepasste Modellierung und Abstraktion erforderlich. Diese macht zum einen die Analog-Mixed-Signal- (AMS-Komplexität beherrschbar und quantifizierbar. Zum anderen ermöglicht sie die frühzeitige Untersuchung der Wechselwirkungen der Subsysteme – z.B. über Verkopplungen durch eine gemeinsame Spannungsversorgung, die auf Komponentenebene entstehen. Erst auf Systemebene können die störenden Auswirkungen der gekoppelten Subsysteme untersucht werden.
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