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Redaktion: Heinz Schmitz


MIT testet autonomen Unterwasser-Roboter

Forscher des MIT, des Massachusetts Institute of Technology (http://web.mit.edu) haben einen Unterwasser-Roboter entwickelt, der seine Aufgaben völlig autonom und ohne die Hilfe von Menschen erledigen kann. Die technologische Basis hierfür bildet ein Ansatz namens "Cognitive Programming", mit dessen Hilfe Maschinen bei besonders schwierigen Aufgaben in der Lage sein sollen, selbst Entscheidungen zu treffen und Lösungen für Probleme zu finden, für die sie eigentlich keinerlei Programm-Code aufweisen. Ein erster Testlauf des Prototyps an der Westküste Australiens verlief erfolgreich. "Wir wollten zeigen, dass Maschinen die Fähigkeit haben können, ihre Missionen selbst zu planen, umzusetzen und ihr Vorgehen bei Bedarf ganz alleine ohne die Unterstützung eines Menschen zu adaptieren", erklärt MIT-Projektleiter Brian Williams auf seiner Projekt-Website. Auf diese Weise hätte der eingesetzte Roboter im Zuge seines Testlaufs beispielsweise keine Probleme gehabt, völlig autonom einen Zick-Zack-Kurs um ein Riff zu finden, das ihm als Hindernis im Weg gestanden sei.

 

"Dass Roboter vor allem in für den Menschen besonders gefährlichen Umgebungen autonom agieren sollen, ist sinnvoll", meint Robotik-Experte Reinhard Lafrenz von der Forschungsgruppe Robotics and Embedded Systems (http://in.tum.de) der TU München. In vielen Fällen sei es aber gar nicht gewünscht, dass Maschinen ganz alleine Entscheidungen treffen können. "Oft macht es mehr Sinn, wenn das lediglich teilautonom erfolgt, sodass der Mensch eingreifen kann, wenn es erforderlich ist", so Lafrenz. Oft sei es sinnvoll, das "Was" durch den Menschen vorzugeben, die Ausführungsdetails, das "Wie", dem System zu überlassen.

 

Dass es eine Herausforderung darstelle, einer Maschine beizubringen, sich in jeder Lage zurechtzufinden und die eigene Strategie bei Bedarf neu auszurichten, liege auf der Hand. "Es lassen sich eben nicht alle Eventualitäten schon im Vorfeld programmiertechnisch abdecken. Autonome Systeme benötigen ein hohes Maß an Hintergrundwissen und eine ausgereifte Situationserkennung, um in komplexen Umgebungen agieren zu können. Hierbei können auch Lernverfahren zum Einsatz kommen. Die Qualität eines Systems ergibt sich dann dadurch, wie gut diese einzelnen Bausteine zusammenarbeiten können", betont Lafrenz.

 

Unterwasser-Roboter werden bereits seit einiger Zeit eingesetzt, um etwa den Meeresboden zu vermessen oder den aktuellen Zustand von Fischbeständen oder anderen Meeresorganismen zu überwachen. Gegenwärtig können diese Maschinen allerdings nur recht einfache Aufgaben erledigen und erfordern eine konstante Betreuung von Forschern und Ingenieuren. Mit der Entwicklung des neuen Prototyps sollen dann auch wesentlich komplexere Aufgaben erledigt werden können, was den personellen und somit auch den finanziellen Aufwand für derartige Missionen erheblich reduzieren soll, so die Hoffnung der MIT-Wissenschaftler.

(Quelle: http://www.pressetext.de)

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