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Redaktion: Heinz Schmitz


Mining-Botnets der neuen Kryptowährung Zcash

Z-Cash Kryptowährung
Die Kryptocoins für Z-Cash wollen Hacker per Mining-Botnets herstellen. (Quelle: hiz)

Als Ende Oktober 2016 die Kryptowährung Zcash als Alternative zu Bitcoins eingeführt wurde, stieg der Wert der neuen Währung stark an. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Anwendungsprogramme zur Generierung der neuen Währungseinheiten auf privaten PCs. Laut einer Analyse von Kaspersky Lab wurden die Anwendungen in vielen Fällen als ein anderes Programm ausgegeben. Cyberkriminelle konnten so ohne das Wissen der Nutzer Einheiten (Coins) der neuen Kryptowährung Zcash erstellen.

 

Blockchain-basierte Währungen können neue Einheiten über die Rechenleistung von Computern, auf denen spezielle Mining-Software installiert ist, generieren. Gemäß des Blockchain-Prinzips werden mehr Zeit und Rechenleistung benötigt, je mehr neue Coins erstellt werden.  Das bedeutet: je mehr Coins bereits existieren, desto aufwändiger wird deren Neuerstellung.

 

Als 2009 Bitcoins auf den Markt kamen, war es möglich, innerhalb weniger Tage mit durchschnittlichen PCs noch Tausende Coins zu erzeugen. Heute würde allein die Generierung eines einzigen Bitcoins Tausende von Jahren sowie die entsprechende Menge an Rechenleistung und Strom benötigen.

 

Dafür lassen sich derzeit Einheiten der erst wenige Wochen alten Zcash-Währung noch ähnlich einfach generieren wie anfangs Bitcoins. Doch im Unterschied zu damals ist der Wert der Zcash-Währung seit ihrer Einführung stetig gestiegen und erreichte in der Spitze ein Äquivalent von 10.000 US-Dollar, was die Währung attraktiv für Cyberkriminelle macht.

 

Laut den Experten von Kaspersky Lab laufen bereits auf mindestens 1.000 Computern Zcash-Mining-Programme. Dabei wird die Software oft als Task-Manager-Tool getarnt und von Cyberkriminellen über Filesharing (Torrents) als ‚Anhang‘ von freier Software oder Raubkopien verbreitet. Die Nutzer installieren die Programme freiwillig, ohne mitzubekommen, was der eigentliche Zweck ist. So brachten die im November 2016 identifizierten Zcash generierenden PCs den Kriminellen pro Woche einen Gegenwert von 6.000 US-Dollar ein.

 

Comeback der Mining-Botnets

 „Da Mining-Software keine eigentliche Schadsoftware ist, wird sie von der überwiegenden Mehrheit der Sicherheitslösungen auch nicht als solche erkannt“, erklärt Alexander Gostev, Chief Security Expert im Global Research and Analysis Team (GReAT) bei Kaspersky Lab. „Bereits zu Beginn der Bitcoin-Ära konnten wir die Existenz von Mining-Botnetzen, also fremdgesteuerten PC-Netzwerken zur Generierung von Bitcoins, beobachten. Diese sind aufgrund des enormen Ressourcenverbrauchs zwischenzeitlich obsolet geworden. Doch mit der neuen Kryptowährung Zcash könnte diese Art der Botnets neu aufleben.“

 

Auch wenn Mining-Software keinen direkten Schaden auf den PCs anrichtet, verbraucht sie dennoch Strom und reduziert drastisch die Leistung der Geräte, da bis zu 90 Prozent des Arbeitsspeichers fremd genutzt werden. Kaspersky Lab empfiehlt daher allen PC-Besitzern zu prüfen, ob ihre Schutzlösungen erkennen, ob legale Software für schädliche Zwecke missbraucht wird. Bei Kaspersky-Produkten z.B. ist das über die Einstellung, Gefahren und Ausnahmen‘ möglich.

 

Siehe auch:

https://securelist.com/blog/research/76862/zcash-or-the-return-of-malicious-miners

http://www.wallstreet-online.de/nachricht/9040908-bisheriger-wertzuwachs-1-300-prozent-kryptogeld-anmarsch-tritt-zcash-digitalen-waehrungswettbewerb

https://securelist.com/blog/research/76862/zcash-or-the-return-of-malicious-miners/

http://www.kaspersky.com/de/internet-security

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