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Redaktion: Heinz Schmitz
Mehrheit will europäischen Datenschutz – zum Nulltarif
Der diesjährige Unisys Security Index (USI), eine weltweite Studie zu Sicherheitsbedenken in unterschiedlichen Lebensbereichen, ergibt: 64 Prozent der befragten Deutschen plädieren für das von Deutschland und Frankreich vorgeschlagene europäische Datenschutznetzwerk als Maßnahme gegen die Überwachung durch internationale Geheimdienste. Allerdings würden lediglich 20 Prozent der Befragten für mehr Datensicherheit auf ihren Endgeräten einen monatlichen Beitrag zahlen.
Aktuellen Medienberichten zufolge schlägt die Bundesregierung gemeinsam mit Frankreich ein sogenanntes Europäisches Datenschutznetzwerk vor. Nach den Berichten über Spionageattacken auf europäische Bürger und Regierungsorgane durch amerikanische und britische Geheimdienste soll dieses Netzwerk insbesondere Internet- und mobile Daten vor der Ausspähung durch internationale Geheimdienste schützen. Die Ergebnisse des aktuellen Unisys Security Index verdeutlichen nun, dass Cyber-Sicherheit nach wie vor ein wichtiges Thema in Deutschland ist und Bürger um die Sicherheit ihrer Daten sehr besorgt sind.
Allerdings finden knapp ein Drittel der befragten Teilnehmer in Deutschland nicht (30 Prozent), dass das Thema Cyber-Sicherheit, unabhängig davon, ob diese dem Schutz vor Ausspähung durch Geheimdienste oder dem Schutz vor Datendiebstahl durch Kriminelle dient, für sie relevant ist. Sie fühlen sich als Privatperson nicht betroffen. Vielmehr sind sie der Meinung, dass Cyber-Security im Verantwortungsbereich von Unternehmen und Regierungsorganisationen liegt. „Diese Diskrepanz zeigt auf, dass Datenschutz durch übergeordnete Institutionen für die deutsche Bevölkerung selbstverständlich ist. Einen monatlichen Beitrag für die Sicherheit der Daten zu zahlen, kommt für sie daher auch nicht in Frage“, konstatiert Dr. Gerhard Knecht, Head of Global Security Services bei Unisys.
Insgesamt sind die Ergebnisse des Unisys Security Index für Deutschland seit der letzten Erhebung im Frühjahr 2013 um sieben Punkte auf einen Wert von 146* gesunken. Das entspricht der Kategorie geringe Sicherheitsbedenken innerhalb des Security-Index. Die Untersuchung umfasst vier Bereiche: nationale, finanzielle, persönliche und Internet-Sicherheit, befragt werden Verbraucher aus zwölf Ländern zu einer Reihe an Sicherheitsbedenken.
Die Sorge Nummer Eins der befragten Deutschen bleibt der Identitätsdiebstahl. 75 Prozent sind extrem bzw. sehr besorgt darüber, dass persönliche Daten missbraucht oder gestohlen werden. Auch die Angst vor einem möglichen Kreditkartenbetrug beschäftigt die Deutschen sehr: 63 Prozent haben hier hohe bzw. extrem hohe Bedenken, dass Daten ihrer Kreditkarte gestohlen werden. An dritter Stelle liegt das Thema Computersicherheit. 63 Prozent haben hohe bzw. extrem hohe Sicherheitsbedenken insbesondere im Hinblick auf Viren- und Spamangriffe.
Obwohl disruptive Trends wie Bring Your Own Device (BYOD) und Mobility den Einsatz von mobilen Endgeräten sowohl im Privatbereich als auch im Arbeitsalltag vorantreiben, sind deutsche Verbraucher dennoch vorsichtig bei Anwendungen wie Online-Shopping und Banking. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) sind wegen der Sicherheit insbesondere beim Online-Banking besorgt, lediglich 15 Prozent hingegen äußerten keinerlei Bedenken. „Die Mehrheit der deutschen Bürger ist nach wie vor sehr um die Sicherheit ihrer privaten Daten und Endgeräte besorgt. Sie befürwortet eine europäische Instanz zum Schutz vor internationaler Überwachung und Ausspähung“, sagt Gerhard Knecht. „Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und vor allem auch Banken sind gefordert, das Sicherheitsniveau zu steigern und Verbrauchern damit das Vertrauen in den Datenschutz zurückzugeben. Das vorgeschlagene europäische Datenschutznetzwerk könnte ein Weg in die richtige Richtung sein.“
Ihren Teil zu mehr Sicherheit können auch Unternehmen beitragen: IT-Organisationen müssen ganzheitliche Sicherheitsstrategien entwickeln, die sowohl auf sicherheitsorientierte als auch geschäftliche Zielsetzungen des Unternehmens abgestimmt sind – und schärfen damit das Bewusstsein für Sicherheit im Allgemeinen. „Anhand von Monitoring-Tools können Sicherheitsbedrohungen frühzeitig erkannt und abgewendet werden. Insbesondere biometrische Authentifizierungsmethoden durch Stimme, digitale Signatur oder Gesichtserkennung können die Sicherheit für mobile Endgeräte noch weiter erhöhen“, so Knecht abschließend.
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