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Redaktion: Heinz Schmitz


Kameras sollen betrunkene Pendler schützen

In Japan kommen erstmals Sicherheitskameras zum Einsatz, um Unfällen betrunkener Pendler vorzubeugen. Denn jedes Jahr werden über 200 - meist alkoholisierte - Personen von Zügen erfasst. Das System, das in der Kyobashi Station in Osaka zum Einsatz kommt, sucht automatisch nach Anzeichen für Trunkenheit, damit nötigenfalls das Stationspersonal eingreifen kann. Laut "Wall Street Journal" könnten ähnliche Lösungen in Zukunft auch in weiteren Bahnhöfen installiert werden. Die JR West , die West Japan Railway Company (http://www.westjr.co.jp/global/en) hat diese Woche das System in der Kyobashi Station eingeführt. Ziel ist eine Unfallvermeidung. Denn allein von April 2013 bis März 2014 haben Züge 221 Personen erfasst. In etwa 60 Prozent der Fälle war das Unfallopfer alkoholisiert. Eben solche betrunkene Risiko-Pendler soll das neue System anhand bestimmter Bewegungs- und Verhaltensmuster erkennen. Das verspricht die Möglichkeit, dass Personal den Betreffenden Hilfe anbietet und so Unfälle verhindern kann.

 

Neben angetrunkenem Torkeln gibt es laut JR West noch andere Hinweise auf eine mögliche Alkoholisierung, nach denen das System Ausschau halten soll. Dazu zählt das Liegen auf Sitzbänken ebenso wie ein langes, grundloses Verweilen auf dem Bahnsteig. Betrunkene springen bei Herannahen des Zuges auch plötzlich auf und eilen Richtung Bahnsteigkante, ohne wirklich auf die Gesamtsituation zu achten. Sie stolpern dann womöglich gegen den einfahrenden Zug oder sogar noch vor dessen tatsächlichem Eintreffen auf die Geleise.

 

Das System in der stark frequentierten Kyobashi Station dient laut JR West nicht dazu, Personen zu identifizieren. In Zukunft könnten ähnliche Lösungen auch in anderen Bahnhöfen umgesetzt werden. Die Kameras sind nur Teil breiter angelegter Sicherheitsbemühungen. So experimentiert JR West auch damit, Sitzbänke nur noch quer statt parallel zu den Geleisen aufzustellen. Denn die Mehrheit der Unfälle mit Betrunkenen ereignet sich eben dadurch, dass diese aufspringen und Richtung Bahnsteigkante stürmen - was mit den anders aufgestellten Bänken nicht ganz so leicht sein sollte.

(Quelle: http://www.pressetext.de)

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