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Redaktion: Heinz Schmitz


Investitionen in digitale Landwirtschaft

Landwirtschaft 4.0
(Quelle: Bitkom)

Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Digitalverband Bitkom sehen Aufholbedarf bei der digitalen Infrastruktur im ländlichen Raum. Mit der fortschreitenden Digitalisierung aller Wirtschafts- und Lebensbereiche steigen die Anforderungen an die Netze von Tag zu Tag. Die Lücken beim Breitbandausbau im ländlichen Raum müssen deshalb schnellstmöglich geschlossen werden. „Moderne Landwirtschaft ist nur möglich, wenn digitale Technologien besser genutzt werden können. Dazu braucht es zukunftsfähige Infrastruktur auch im ländlichen Raum“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder auf einer gemeinsamen Podiumsdiskussion mit dem DBV auf der Internationalen Grünen Woche am Freitag in Berlin. Die digitale Transformation in der Landwirtschaft eröffne ungeahnte Möglichkeiten für noch mehr Ressourcenschutz und Tierwohl. „Die Branche wird die Digitalisierung nutzen, um auch im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Dazu muss der Breitbandausbau zügig und flächendeckend erfolgen. Ohne das geht es nicht“, ergänzte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken.

Digitale Landwirtschaft
(Quelle: Bitkom)

Von Melkrobotern in der Milchviehhaltung bis hin zur Präzisionslandwirtschaft auf den Äckern befänden sich Landwirte mitten in einer rasanten digitalen technologischen Entwicklung in Richtung Landwirtschaft 4.0. „Um das vielfältige Potenzial nutzen zu können, ist die Politik auf EU-, Bundes- und Landesebene gefordert, Unterstützung zu leisten und die Rahmenbedingungen richtig zu setzen“, sagte Krüsken Während viele der Anwendungen der Landwirtschaft 4.0 mit niedrigen Bandbreiten auskämen, benötigten andere Technologien auch hohe Bandbreiten. Die mit Sensorik erfassten riesigen Datenmengen etwa müssten in Echtzeit verarbeitet werden, um direkt genutzt werden zu können. „Voraussetzung dafür ist schnelles Internet. Wir fordern ein koordiniertes Vorgehen von Bund und Ländern zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Fläche“, sagte Krüsken.

 

Der Bitkom sieht den Breitbandausbau in Deutschland insgesamt auf einem guten Weg. „Die Netzbetreiber arbeiten kontinuierlich daran, den Glasfaserausbau weiter voranzutreiben, etwa durch die Anbindung von Mobilfunk-Basisstationen, VDSL-DSLAMs und Kabelnetz-Verstärkerpunkten“, sagte Rohleder. Investitionen könnten die Unternehmen aber nur dort leisten, wo sich das wirtschaftlich rechne. „Um flächendeckend schnelle Internetverbindungen im ländlichen Raum sicherzustellen, ist daher auch die öffentliche Hand gefragt“, betonte Rohleder.

 

Schon heute nutzt mehr als jeder Zweite in der Branche (53 Prozent) digitale Lösungen. Das zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Bitkom unterstützt vom DBV unter 521 Landwirten und Lohnunternehmern. Mit einer digitalen tierindividuellen Fütterung versorgt heute zum Beispiel schon jeder zweite Landwirt (51 Prozent) seine Tiere. Fütterungsautomaten sichern eine alters- und leistungsoptimierte Ernährung des einzelnen Nutztieres und alarmieren den Landwirt, wenn es bei der Fütterung Probleme gibt. So werden zum Beispiel kranke Tiere, die zu wenig fressen, sofort erkannt. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Tierwirte setzt außerdem auf die Robotertechnik, mit der zum Beispiel der Stall gesäubert oder das Melken tiergerechter durchgeführt werden kann.

 

Siehe auch:

https://www.bitkom.org/Presse/Anhaenge-an-PIs/2016/November/Bitkom-Pressekonferenz-Digitalisierung-in-der-Landwirtschaft-02-11-2016-Praesentation.pdf

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