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Redaktion: Heinz Schmitz


Google News erleichtert Faktensuche

Google FactCheck
Ein "Fact Check" wird nun in den News gekennzeichnet (Foto: blog.google)

Die Wahrheit spielt in der Politik mittlerweile eine untergeordnete Rolle, in den USA gibt es schon das Schlagwort "Post-Factual Politics". Vor der anstehenden US-Präsidentenwahl macht Google News (http://news.google.com) es nun etwas leichter, doch herauszufinden, ob Politiker denn die Wahrheit sagen. Denn Google News kennzeichnet mit dem neuen Tag "Fact Check" Artikel von Webseiten, die sich eben einer eingehenden Prüfung der Fakten verschrieben haben - zunächst allerdings nur in den USA und Großbritannien.

 

Gerade in der modernen Politik wird viel behauptet, was einer kritischen Prüfung nicht wirklich standhält, doch eben diese erfolgt nur selten. Mittlerweile gibt es laut Reporter's Lab http://reporterslab.org der Duke University weltweit aber über 100 Seiten, die sich rigorosen Faktenprüfen verschrieben haben - oft zu politischen Themen, doch auch in anderen Bereichen. Analysen eben solcher Seiten macht Google News künftig leichter auffindbar. Damit können kritische Nutzer ihre Meinung leichter basierend auf fundierter Information entwickeln, statt sie sich nur auf Boulevardniveau zu bilden.

 

Auf dem Silbertablett servieren Google News sowie die "News & Wetter"-Apps für iOS und Andriod Fakten freilich nicht. Ein Nutzer muss schon gewillt sein, die erweiterte Ansicht zu einem Thema aufzuklappen. Dort sind eingehende Fact Checks dann ähnlich durch Tags gekennzeichnet wie schon seit einiger Zeit Beiträge, die "häufig zitiert" werden oder eine "Meinung" wiedergeben. Das könnte Nutzern helfen, Themen leichter auf einer tatsächlichen Sachebene zu hinterfragen.

 

Zwar startet das Feature in den USA und Großbritannien vor der US-Präsidentenwahl. Um die Diskussion im harten und oft recht unsachlich geführten Rennen zwischen Hillary Clinton und Donald Trump wirklich noch stärker auf die Faktenebene zu verlagern, ist es aber vermutlich etwas zu spät. Hierzulande wiederum wird es noch dauern, bis Faktenchecks wirklich leichter zu finden sind. Zudem scheint die Frage, ob die speziell "Lügenpresse" skandierenden Wutbürger, denen das Wort ihrer politischen Idole über jeden Zweifel erhaben scheint, Fakten überhaupt hören wollen.

(Quelle: www.pressetext.de)

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