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Redaktion: Heinz Schmitz


Frauen fehlen der ITK-Branche

Frau am Computer

Das Fachkräfteproblem der ITK-Branche wird ohne Frauen nicht zu lösen sein. Dafür muss allerdings die Branche für weibliche Fachkräfte attraktiver werden. (Quelle: Claudio_Scott/Pixabay)

 

Die Digitalisierung hat mit der Corona-Pandemie deutlich Fahrt aufgenommen, zugleich fehlen in der deutschen Wirtschaft 137.000 IT-Fachleute. 6 von 10 IT- und Telekommunikations-Unternehmen in Deutschland (59 Prozent) sind überzeugt, dass dieses Fachkräfteproblem ohne Frauen nicht zu lösen sein wird. Drei Viertel (74 Prozent) befürchten, ohne Frauen verspiele die Branche ihre Zukunft. Das sind Ergebnisse einer Studie des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 500 ITK-Unternehmen repräsentativ befragt wurden. „Es ist völlig klar: Wir brauchen viel mehr Frauen in den IT-Berufen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

 

Die Mehrheit der Branche wünscht sich ein stärkeres Engagement der Politik: 61 Prozent der Befragten sind der Meinung, die Politik müsse mehr tun, um Frauen in der ITK zu fördern. Unter den Großunternehmen mit 200 Beschäftigten und mehr sind es sogar 78 Prozent. „Gerade in großen ITK-Unternehmen gibt es Programme, die speziell darauf abzielen, Frauen für eine Karriere in der Branche zu gewinnen und zu fördern.  Aber ganz offensichtlich stellen die Unternehmen fest, dass dies allein nicht ausreicht“, so Berg. „Wir müssen bereits in Schule und Hochschule ansetzen, um junge Frauen und Mädchen für die vielfältige Arbeit mit und an digitalen Technologien zu begeistern.“

 

Aber auch in vielen Unternehmen selbst muss sich etwas tun, um die Branche für weibliche Fachkräfte attraktiver zu machen. So sagen 69 Prozent der Befragten, die ITK-Branche unterschätze das Potenzial von Frauen, und 59 Prozent glauben, dass die Branche Frauen abschreckt. Außerdem meinen 38 Prozent der Befragten, dass Männer für ITK-Berufe einfach besser geeignet seien. Diese Annahme ist vor allem in kleineren Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten (39 Prozent) und 50 bis 199 Beschäftigten (41 Prozent) verbreitet. In größeren Unternehmen ab 200 Beschäftigten stimmen 23 Prozent dieser Aussage zu. Berg: „Wer in verantwortlicher Position meint, Frauen seien für die Digitalbranche weniger geeignet als Männer, verbaut seinem Unternehmen Entwicklungschancen.“

 

Um das Bewusstsein für Frauen in der Digitalbranche zu steigern und konkrete Maßnahmen zur Förderung weiblicher Fachkräfte zu ergreifen, engagiert sich der Bitkom mit weiteren Partnern in der Initiative #SheTransformsIT. Das interdisziplinäre Bündnis aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft setzt sich dafür ein, die Rolle von Mädchen und Frauen beim digitalen Wandel zu stärken.

 

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