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Redaktion: Heinz Schmitz


Eltern für stärkeren Kinder- und Jugendmedienschutz

Da Kinder im Schulalter das Internet aufgrund mobiler Zugänge und eigener Geräte zunehmend selbstständig und damit außerhalb der elterlichen Kontrolle nutzen, legen Eltern besonderen Wert auf eine verbindliche altersgerechte Kennzeichnung von Internetinhalten sowie auf einen stärkeren Kinder- und Jugendschutz im Internet. Im Grundschulalter steigt die Zahl der Internetnutzer/innen sprunghaft an: Mit neun Jahren sind 80% der Kinder online, mit 12 Jahren nahezu alle Heranwachsenden. 72% der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe sind mit einem Smartphone online – zu 97% handelt es sich dabei um das eigene Gerät. Ein Tablet kommt unabhängig vom Alter bei mehr als einem Drittel zum Einsatz. Mit zunehmendem Alter der Kinder steigt auch die Bandbreite der wahrgenommenen Jugendschutz-Probleme im Netz – insbesondere im Kontext der Sozialen Medien. Mehr als ein Viertel der Mütter von Klein-, Vor- und Grundschulkindern gibt an, auf jugendschutzrelevante Probleme während des Internetbesuchs ihres Kindes gestoßen zu sein. Bei den Sekundarschüler/innen ist der Anteil der Mütter, der davon berichtet, doppelt so hoch. Probleme mit Online-Spielen und -Werbung werden dabei am häufigsten benannt.

 

In Fragen der Interneterziehung ihres Kindes schätzen sich ein gutes Drittel der Mütter und mehr als die Hälfte der Väter als „sehr kompetent“ oder „kompetent“ ein. Doch trotz eigenem Kompetenzempfinden sind Eltern auf aktuelle und verlässliche Informationen angewiesen, um ihrer Erziehungsverantwortung gerecht werden zu können. Hinweise zu Kinderschutzeinstellungen der Geräte sind deshalb für 64% der Mütter und 50% der Väter „sehr wichtig“; Informationen zu Jugendschutzsoftware für 60% bzw. 46% und zu Risiken im Netz für 67% bzw. 55%. Jeweils 55% der Mütter bzw. 40% der Väter finden Hinweise zu kindgerechten Internetseiten und Apps und zur altersgerechten Internetnutzung "sehr wichtig". Dabei sind Eltern für viele Informationswege offen: Neben Printmaterialien zur Medienerziehung, werden Elternabende, das Internet, Beratungsstellen vor Ort und der persönliche Austausch geschätzt.

 

Eltern übernehmen Verantwortung für die Medienerziehung ihrer Kinder. Sie sehen sich dabei aber nicht allein in der Pflicht, sondern auch Medienanbieter, Gesetzgeber, Schulen und andere öffentliche Institutionen. 89% der Mütter und 78% der Väter meinen, dass der Kinder- und Jugendschutz im Internet verschärft werden sollte.

 

Insgesamt wurden über eine Medienzusatzerhebung im Rahmen des DJI-Surveys „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A II) 4.800 Haushalte zur Internetnutzung ihres Kindes im Alter zwischen 1 und 15 Jahren telefonisch befragt. Antworten liegen von 4.690 Müttern und 3.089 Vätern vor. Die Erhebung erfolgte in zwei Wellen. Die Eltern der 1- bis 8-Jährigen wurden von September 2013 bis Februar 2014 befragt, die der 9- bis 15-Jährigen von Mai 2014 bis Dezember 2014.

 

Siehe auch

http://www.dji.de

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