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Redaktion: Heinz Schmitz


eBusiness für Bühnengastspielbranche

Bühnengastspiel
Bühnengastspiele erfordern komplexe Logistik. Die Klärung aller Prozesse im Umfeld von Theaterproduktionen erfolgt ohne standardisierte Schnittstellen. (Quelle: Paul-Georg Meister / pixelio.de)

Der Gastspielmarkt, auf dem Produzenten, Künstler und Bühnenbetreiber zusammenfinden und Geschäftsdaten austauschen, ist aktuell stark fragmentiert: Es gibt kaum standardisierte Schnittstellen oder informationstechnische Hilfsmittel, was die Zusammenarbeit fehleranfällig macht. Beispielsweise existiert kein Buchungsportal für Tourneetheater oder Kulturveranstaltungen, auf das Kommunen zurückgreifen könnten. Auch die Klärung aller Prozesse im Umfeld von Theaterproduktionen (Anforderungen an Licht und Technik, Materialtransport, Unterbringung und Verpflegung des Personals usw.) erfolgt jeweils individuell. Dies führt zu redundanten und fehleranfälligen Prozessschritten. Unter dem Gesichtspunkt eines ständig wachsenden Kostendrucks kann deshalb eine ganzheitliche IT-Lösung Gastspielanbieter und kommunale Bühnen finanziell entlasten.

 

Ziel des Verbundprojekts der eBusiness-Plattform ist die effiziente Gestaltung kulturwirtschaftlicher Prozesse: So soll die Organisation und Verwaltung wesentlich erleichtert werden. Zu diesem Zweck wird eine Onlineplattform zur elektronischen Abwicklung des gesamten Geschäftsprozesses („ProgrammManager“) zwischen Anbieter, Veranstalter und beteiligten Dritten entwickelt. Der „ProgrammManager“ ist eine Planungssoftware, die Geschäftsprozesse und -daten standardisiert, Schnittstellen schafft und den manuellen Arbeitsaufwand von der Buchungsoption bis hin zur Abrechnung einer Veranstaltung reduziert.

 

Sämtliche Geschäftsprozesse der beteiligten Partner können dann elektronisch und effizient gestaltet werden. Darüber hinaus soll eine „KnowledgeBase“ aufgebaut werden, die es den Kulturschaffenden und Veranstaltern ermöglicht, sich auszutauschen und am Branchenwissen teilzuhaben. So wird den sich ständig ändernden Rahmenbedingungen des Kulturbetriebs Rechnung getragen und die Gemeinschaft der Gastspieltheater gestärkt.

 

Die Aufgabe des Regensburger Teilprojekts „Interface“ ist es, die unterschiedlichen Nutzeranforderungen der beteiligten Akteure zu erheben und so im System abzubilden, dass es später erfolgreich eingesetzt werden kann. Dieses Ziel erfordert sowohl eine kulturwissenschaftliche Herangehensweise (v.a. für „KnowledgeBase“) als auch eine nutzerzentrierte Entwicklung der Benutzeroberfläche beider Systeme („ProgrammManager“ und „KnowledgeBase“) durch Verfahren der Medieninformatik. Geleitet wird das Regensburger Teilprojekt von Prof. Dr. Daniel Drascek ((Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft), Dr. Sebastian Gietl (Am Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft) und Prof. Dr. Christian Wolff (Lehrstuhl für Medieninformatik). Die eBusiness-Plattform ist Teil des Förderschwerpunkts „Mittelstand- Digital – Strategien zur digitalen Transformation der Unternehmensprozesse.

 

Siehe auch:

http://www.ekulturportal.de/

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