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Redaktion: Heinz Schmitz


Drohne fliegt dank Googles 3D-Smartphone

Googles Smartphone-Projekt "Tango", das in Echtzeit 3D-Karten erstellt, ist sehr interessant für die Robotik. Das zeigt ein aktuelles Vorhaben des Teams um den Robotiker Vijay Kumar (http://kumarrobotics.org) von der University of Pennsylvania. Die Forscher haben das Handy genutzt, um einem Quadcopter den autonomen Flug zu ermöglichen. Denn dank des 3D-Smartphhones kann die Drohne beurteilen, wo sie sich im Raum befindet. Das ermöglicht dem Fluggerät, trotz Störungen beispielsweise die Position zu halten oder eine vorgegebene Flugroute möglichst gut einzuhalten.

 

Das Quadcopter-Projekt belegt, dass das Project Tango (http://google.com/atap/projecttango) gut dazu geeignet ist, Robotern die Orientierung im Raum zu ermöglichen. Diesen Anspruch hat Google zur Vorstellung des Fünf-Zoll-Smartphones Ende Februar dieses Jahres selbst erhoben. Eigentliches Ziel ist jedoch, mit Project Tango Menschen eine bessere räumliche Orientierungshilfe zu bieten. Bei dem Projekt gibt Google offenbar ordentlich Gas. Wie das Wall Street Journal heute, Freitag, berichtet, will der Konzern schon im Juni mit Sieben-Zoll-Tablets nachlegen.

 

Project Tango umfasst einen Tiefensensor, eine Kamera für die Bewegungsverfolgung sowie zwei Prozessoren. Dadurch kann das Gerät seine Position im Raum erfassen und die Umgebung in Echtzeit dreidimensional vermessen. Kumars Team macht sich eben das zunutze, um dem Quadcopter den autonomen Flug zu ermöglichen, berichtet IEEE Spektrum. Denn dank der Sensorik kann die Drohne sehr genau bestimmen, wo sie sich relativ zu ihrem Ausgangspunkt befindet. Das macht es ihr leicht, verschiedene Aufgaben zu erfüllen - sei es nun, möglichst still an einem Ort zu schweben oder trotz Störungen von außen auf einem vorgegeben Weg ein Ziel anzufliegen.

 

Zwar ist es nichts Neues, Drohnen mittels handelsüblicher 3D-Sensoren navigieren zu lassen. Eben diese Idee haben Forscher schon nach dem Erscheinen von Microsofts Kinect für die Xbox 360. Freilich hat Project Tango im Vergleich zum ursprünglichen Kinect den Vorteil, deutlich kompakter zu sein. Zudem lobt Kumar, dass das Google-Gerät ganz leicht an Robotern zu befestigen ist. Das Smartphone könne dem Robotiker zufolge sehr wertvoll für die Forschung sein, da es "die Einstiegshürde für autonome Roboter senkt".

 

Das Fünf-Zoll-Smartphone, das Google erst im Februar als Project Tango vorgestellt hat, existiert bisher nur als Prototyp und in geringer Stückzahl. Einen offiziellen Zeitplan dafür, wann das Gerät breiter verfügbar werden soll, gibt es noch nicht. Davon lässt sich der Konzern bei der Arbeit an futuristischer Hardware aber laut Insiderquellen nicht beirren. Demnach will Google kommenden Monat eine Vorserie von 4.000 Stück eines Sieben-Zoll-Tablets fertigen, das dank Doppel-Kamera, Infrarot-Tiefensensor und hochentwickelter Software präzise 3D-Aufnahmen von Gegenständen ermöglicht.

(Quelle: http://www.pressetext.de)

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