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Redaktion: Heinz Schmitz
Digital- und Social-Media-Bootcamp für Journalisten
Ein Digital- und Social Media-Bootcamp für Journalisten ist der neueste Ansatz traditioneller Printzeitungen, um sinkenden Auflagenzahlen entgegenzuwirken und im digitalen Zeitalter relevant zu bleiben. Dabei sollen Reporter unter anderem lernen ihre eigenen Storys mittels Analysetool zu "tracken" und auf ihre Publikumsverträglichkeit und Klicks hin zu prüfen.
"Das Redaktionsmarketing kam schon vor vielen Jahren in die Redaktionen und es war von Anfang an ein journalismusfremdes Element, stellte es doch die Erwartungen des Publikums aufgrund ökonomischer Kriterien in den Vordergrund. Mit dem immer zielgruppengenaueren Marketing durch die digitalen Möglichkeiten wird das nun verfeinert", so Klaus-Dieter Altmeppen von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (http://ku.de).
Dem Experten zufolge wird in der Konsequenz nicht mehr nach journalistischen Kriterien entschieden, sondern nach ökonomischen. "So platziert sich der Schumacher-Skiunfall vor allen politischen Nachrichten - eine scheußliche Entwicklung", kritisiert Journalismus-Experte Altmeppen. Dass nicht alle Printzeitungen und Verlage erfolgreich den Sprung ins digitale Zeitalter geschafft haben, beweisen sinkende Verkaufszahlen und auch geschlossene Redaktionen.
Der San Francisco Chronicle (http://sfgate.com) und seine Chefredakteurin Audrey Cooper sind die Vorreiter der neuen Idee, Journalisten fit für das Web 2.0 zu machen. Beim Traditionsblatt sollen alle Reporter - hinauf bis zum 95-jährigen Wissenschaftseditor Dave Perlman - an einem zweimonatigen Digital- und Social-Media-Training teilnehmen. Journalisten sollen im Zuge dessen vom traditionellen Newsroom weggelockt werden.
Es werden neue Möglichkeiten präsentiert, wie etwa die Einschätzung, ob die von ihnen verfasste Story das angestrebte Zielpublikum erreicht, mittels neuen digitalen Metriken. Auch sollen Klicks auf diversen Social-Media- und anderen relevanten Seiten wie Reddit, LinkedIn, Pinterest in Echtzeit gemessen werden. Der Umgang mit neuen digitalen Analysetools steht ebenfalls auf dem Lehrplan des Trainings. Journalisten sollen währenddessen außerdem ermutigt werden, Risiken einzugehen und in erster Linie "digital zu denken".
(Quelle: http://www.pressetext.de)