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Redaktion: Heinz Schmitz
Das intelligente Auto VISTA4F
Knöllchen fürs Telefonieren beim Autofahren gehören bald der Vergangenheit an. Wissenschaftler der TU Ilmenau aus den Bereichen Fahrzeugtechnik, Informationstechnik, Medientechnik und Kommunikationswissenschaften werden fachübergreifend Fahrzeuge zu einem intelligenten autonomen technischen System entwickeln, das mit seiner Funkumgebung kommuniziert. Es wird selbstständig Verkehrs- und Gefahrensituationen erkennen und die Entscheidungen des Fahrers wirkungsvoll vorbereiten, damit der in der Lage ist, entsprechend zu handeln. Der Fahrer kann ohne Gefahr für sich und andere navigieren, kommunizieren, sich informieren und Unterhaltungsprogramme nutzen. Damit bearbeitet das Zentrum höchst aktuelle gesellschaftliche Fragen der Mobilität, der Sicherheit, des Umweltschutzes und der Unterhaltung.
Solche intelligenten Fahrzeuge der Zukunft und deren Bestandteile wird die TU Ilmenau nicht in Werkshallen entwickeln, sondern am Computer. Dazu nutzt VISTA4F virtuelle Realität: Die komplexen Prozesse und Phänomene realer technischer Systeme werden im Labor, physikalisch und mathematisch steuerbar und messbar, nachgebildet. Bereits weit verbreitet ist die Anwendung von virtueller Realität bei Fernsehsendern: In den Studios von Nachrichten- und Magazinsendungen lässt ein Höchstmaß an moderner Technik Moderator, Studioumgebung, Videoübertragungen und grafische Illustrationen zu einer neuen Realität miteinander verschmelzen. VISTA4F wird die an der TU Ilmenau bereits existierenden Testumgebungen der „Virtuellen Straße“ und des Kompetenzzentrums Virtual Reality zu einem einzigartigen leistungsfähigen Simulations- und Testzentrum miteinander vernetzen. Dabei ist die Einbeziehung des Fahrers – und damit einer psychologischen Komponente – in das ansonsten von komplexer Technik geprägte Forschungsfeld ein wesentlicher Aspekt. Fachleute bezeichnen diesen Ansatz als „driver-in-the-loop“.