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Redaktion: Heinz Schmitz


Drohnensystem entdeckt Erdgaslecks

SINTEF-Umweltingenieur Daniel Krause bei der Drohnen-Startvorbereitung zu Messung von Methanemissionen auf einer Offshore-Plattform. (Quelle: sintef.no)

SINTEF-Umweltingenieur Daniel Krause bei der Drohnen-Startvorbereitung zu Messung von Methanemissionen auf einer Offshore-Plattform. (Quelle: sintef.no)

 

Daniel Krause und sein Team vom norwegischen Großforschungszentrum SINTEF haben ein drohnengestütztes System zum Finden von Erdgaslecks entwickelt. Die Drohne ist mit einem Methan-Sensor ausgestattet und scannt nach einem vorgegebenen Kurs regelmäßig die Umgebung von Bohr- und Förderplattformen. Die Punkte, an denen Methan in der Luft gemessen wird, werden mit der Windrichtung und deren Störungen vor allem durch die Plattform selbst abgeglichen. Daraus lassen sich die Punkte bestimmen, an denen Erdgas, dessen Hauptbestandteil Methan ist, unkontrolliert ausströmt.

 

Lecks schnell abzudichten

"Basierend auf unserem Verständnis der Rolle des Windes fliegt die Drohne in einem maßgeschneiderten Scan-Muster, einer sogenannten 'Fluxebene', in den Bereichen, in denen sich die Emissionen sammeln können. Das ermöglicht präzise und zuverlässige Messungen", unterstreicht Krause. "Als wir die Messmethode auf der Plattform Gjøa von Vår Energi testeten, haben wir ein Methangasleck entdeckt, aus dem jährlichen 100 Tonnen Methan ausgetreten wären, wäre es unentdeckt geblieben." Vår Energi benötigte nicht mehr als eine Woche, um die notwendigen Reparaturen durchzuführen und seine Emissionen um 98 Prozent zu reduzieren. Vår Energi ist ein Konzern im norwegischen Stavanger, der Öl und Gas fördert.

 

Trifft Wind auf ein Hindernis, entsteht dahinter eine Zone mit niedrigem Druck – eine sogenannte Windschleppe. Dieses Phänomen zeigt sich in Sandmustern, wie auf einem Foto von den Kanarischen Inseln. (Foto: Daniel Krause/SINTEF)

Wenn Wind auf ein Hindernis trifft, strömt er um das Hindernis herum und erzeugt auf der gegenüberliegenden Seite eine Zone mit niedrigem Druck. Dies wird als Windschleppe (engl. windwake) bezeichnet und lässt sich in den Sandmustern auf dem obigen Bild erkennen, das auf den Kanarischen Inseln aufgenommen wurde. (Quelle: Daniel Krause/SINTEF)

 

Wind verrät besten Messplatz

Trifft Wind auf ein Hindernis, strömt er um dieses herum und erzeugt auf der anderen Seite einen Unterdruckbereich. "Das Gleiche passiert um Offshore-Plattformen herum und bedeutet, dass der beste Ort zur Messung der gesamten Methanemissionen nicht auf der Plattform selbst oder in unmittelbarer Nähe liegt, sondern dort, wo der Wind wieder zusammenfließt. Das ist oft über hundert Meter entfernt", erklärt Krause.

 

Methan ist nach CO2 der zweitgrößte Treiber des Klimawandels. Obwohl es eine viel kürzere Lebensdauer in der Atmosphäre hat - etwa zwölf Jahre im Vergleich zu mehreren Jahrhunderten für CO2 - erwärmen Methanemissionen die Atmosphäre deutlich schneller. Erdgas ist mindestens 25-mal klimawirksamer als CO2. Methan ist heute für rund ein Drittel der globalen Erwärmung verantwortlich, und die Methankonzentrationen in der Atmosphäre sind in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen.

(Quelle: pressetext.de)

 

Originalbeitrag:

https://www.sintef.no/en/latest-news/2025/new-method-detects-major-methane-leaks-the-good-news-is-that-many-can-be-repaired-quickly/

 

Siehe auch:

https://www.sintef.no/en/

https://varenergi.no/

 

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