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Redaktion: Heinz Schmitz


Mathe? Ist doch cool!

Zur Mathematik gehört auch der Umgang mit digitalen Bildern und um das Kennenlernen von Werkzeugen Bildanalyse. (Quelle: GR_Image/Pixabay)

Zur Mathematik gehört auch der Umgang mit digitalen Bildern und um das Kennenlernen von Werkzeugen Bildanalyse. (Quelle: GR_Image/Pixabay)

 

Siebte Schulstunde an der Oberschule am Waller Ring: Es war ein langer Tag, aber von Müdigkeit ist im Computerraum wenig zu spüren. Das Bild, das die Mathematikerin Dr. Anna Rörich per Laptop an die Tafel wirft und das die Schüler zeitgleich vor sich auf ihren Bildschirmen haben, weckt deren Interesse. Zu sehen sind MRT-Aufnahmen eines menschlichen Kopfes. Irgendwo in den Schichtbildern ist ein symbolischer Tumor in der Form eines Herzens versteckt. „Versucht es zu finden und möglichst genau zu vermessen“, fordert die Wissenschaftlerin den Kurs auf.

 

Es dauert nicht lange, da haben die ersten der 24 Schüler des Biologieprofils das Herz entdeckt. Sie nutzen eine einfache, vom Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS entwickelte Software, wie sie ganz ähnlich auch in radiologischen Praxen zum Einsatz kommt. Nur bei der Bestimmung der Tumorgröße ist das Meinungsbild unterschiedlich. Könnte eine Automatisierung helfen, die Größe zu bestimmen, sodass bei einem bevorstehenden Eingriff nicht zu viel Gewebe entfernt wird? Dies auszuprobieren, ist Gegenstand der nächsten Aufgabe.

 

Um den Umgang mit digitalen Bildern, um das Kennenlernen von Werkzeugen und Methoden zur Bildanalyse geht es in dieser Unterrichtseinheit. Sie findet im Rahmen eines Probelaufs für eine Innovation in der Bremer Schullandschaft statt: für das erste Profil „digitale Medizin“ an einer gymnasialen Oberstufe. Im Schuljahr 2025/26 wird es an der Oberschule am Waller Ring seine Premiere erleben.

 

Grundlage des Unterrichts sind Anwendungsbeispiele mit einem besonderen Augenmerk auf die Mathematik, die von Experten des Fraunhofer MEVIS entwickelt und in Kooperation mit Lehrer der Schule genutzt werden können. Die Beiträge der Forschenden zum Profil sind Bestandteil des Teilprojektes #MATHDAYS von MOIN, der Modellregion Industriemathematik.

 

Zur Region gehört neben Bremen und Bremerhaven auch der Landkreis Osterholz. Gefördert mit 690.000 Euro vom Bundesministerium für Forschung und Bildung für zunächst drei Jahre, zielt die Initiative darauf ab, Mathematik als lebendige und nützliche Wissenschaft erlebbarer zu machen – nicht nur in Schulen. „Wir wollen der breiten Öffentlichkeit zeigen, dass Mathematik in ganz vielen Dingen unseres Alltags steckt“, sagt Dr. Christine Knipping, Professorin für Didaktik der Mathematik an der Universität Bremen, wie das Fraunhofer MEVIS eine Mitgliedseinrichtung der U Bremen Research Alliance. Geleitet wird MOIN von Prof. Dr. Christof Büskens vom Zentrum für Industriemathematik der Universität.

 

Siehe auch:

https://www.bremen-research.de/

 

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