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Redaktion: Heinz Schmitz


Verbessertes Hören durch Vibrationsmotor

schweres Hören in lautem Umfeld

Sprache auch im lauten Umfeld dank Vibrationsmotor besser verstehen. (Quelle: Gerd Altmann/Pixabay)

 

Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) senden bei Hörgeschädigten zusätzlich zum Sprachsignal via Motor einen Vibrationsimpuls aus. Laut den Wissenschaftlern verbessert sich somit das Spracherstehen in Räumen signifikant, in denen ein hoher Geräuschpegel herrscht. Details wurden im Fachjournal "PNAS" veröffentlicht.

 

Zwischen Daumen und Zeigefinger

In Tests haben die FAU-Experten einen kleinen Vibrationsmotor genutzt, den Probanden zwischen Daumen und Zeigefinger halten. An dieser Stelle ist der Körper besonders sensibel für taktile Signale. Der Impuls, den der Motor sendet, ist mit der Vibration vergleichbar, die von Smartphone-Displays beim Berühren ausgeht. Im Zentrum jeder gesprochenen Silbe gibt der Motor eine leichte Vibration.

 

Ein Mini-Vibrationsmotor, wie in Smartphones üblich, kann diew Sprachverständlichkeit verbessern. (Quelle: aliexpress.com)

 

Dieser Impuls hilft beim Verstehen, weil das Nervensystem, das für das Fühlen zuständig ist, das Signal unter anderem an den auditorischen Kortex - den Bereich, der im Gehirn dafür zuständig ist, Schall- und Sprachsignale zu verarbeiten - weitergibt. In diesem Hirnareal wird so der Rhythmus von Silben nachgebildet und unterstützt damit das Dekodieren von Silben sowie das Verstehen des Sprachsignals.

 

Gesprochene Silben vorab berechnet

Im Experiment haben die Forscher bestimmte Sprachsignale gewählt, die sie den Teilnehmern vorspielten. Die Zentren der gesprochenen Silben wurden im Vorhinein berechnet und der Vibrationsmotor so angesteuert, dass er zu den entsprechenden Zeiten ein Signal sendete. Ob sich die Impulse auch zum richtigen Zeitpunkt übermitteln lassen, wenn die Wissenschaftler die Zentren der Silben nicht vor dem Experiment berechnen, wollen sie im nächsten Schritt herausfinden.

(Quelle: pressetext.de)

 

Originalveröffentlichung:

https://www.fau.de/2022/03/news/hoergeraete-hintergrundgeraeusche-besser-herausfiltern/

https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2117000119

 

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