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Redaktion: Heinz Schmitz
Digitaler Heiratsschwindel boomt
Die digitalen Heiratsschwindler lauern dabei nicht nur auf Dating-Plattformen, sondern sind auch in sozialen Netzen aktiv. (Quelle: Victoria Borodinova/Pixabay/hiz)
Die Corona-Pandemie hat bei vielen Menschen zu Vereinsamungseffekten im Zuge der drastischen Abnahme von sozialen Kontakten geführt. Es verwundert daher kaum, das Online-Singlebörsen und Dating-Apps mangels realer Dating-Möglichkeiten steigende Nutzerzahlen verzeichnen. Doch nicht nur echte Herzblätter sind dort aktiv: Cyber-Betrüger nutzen den zu verzeichnenden Nutzertrend aktuell schamlos aus, um mit digitalem Liebesschwindel, dem so genannten Love oder Romance Scam, ihre Opfer finanziell zu erleichtern. Doch wie funktioniert die Masche? Wer steckt dahinter? Was können Betroffene unternehmen?
Häufig bewahrt die Scham der Opfer die Täter vor einer Strafverfolgung. Experten vermuten daher eine sehr hohe Dunkelziffer. Aber auch in sozialen Netzwerken, sogar auf Business-Portalen wie Xing oder LinkedIn, lauern nach Einschätzung von der Sicherheitsexperten die Kriminellen. "Die Schäden durch digitale Liebesschwindler geht in die Millionen. Mit falschen Profilen bei Kontaktbörsen oder in sozialen Netzwerken werden den Opfern falsche Hoffnungen gemacht. Die Einsamkeit der Menschen wird ausgenutzt und fantastische Geschichten ersponnen, um sie zu Geldtransaktionen zu bringen", erklärt Thomas Uhlemann, Eset Security Specialist. "Ein gesundes Maß an Misstrauen und das Beherzigen von ein paar einfachen Tipps schützt allerdings vor dieser Betrugsmasche."
Die Masche der Betrüger
Die Kriminellen suchen meist gezielt nach einsamen Menschen. Männer und Frauen sind dabei gleichermaßen betroffen. Die Betrüger lauern dabei nicht nur auf Dating-Plattformen, sondern sind bei Facebook & Co., neuerdings aber auch auf Xing oder LinkedIn aktiv. Denn hier setzen viele Anwender ihre Profile unvorsichtigerweise auf "öffentlich sichtbar" und wählen nur mangelhafte Privatsphäreneinstellungen. Das Aussuchen eines potenziellen Ziels ist so sehr leicht. Mit einem Fake-Profil wird dann das Opfer angesprochen. Die Abläufe sind dabei immer sehr ähnlich. Es wird Vertrauen und Intimität über einen Zeitraum aufgebaut. Ist dies geschehen, geht es zum "Abkassieren". Mit fadenscheinigen Argumenten: Sei es das fehlende Geld für ein Flugticket, Studiengebühren oder Zoll-Einfuhrgebühren für Industriegüter nach Deutschland. Der Kreativität der Betrüger ist hier leider grenzenlos. Wird das Opfer misstrauisch oder ist das Geld alle, bricht der Kontakt sehr schnell ab.
Vier Tipps zum Schutz vor Liebesbetrügern
- Privatsphäre schützen: In den Einstellungen der verschiedenen Portale sollten Sie genau festlegen, wer persönliche Informationen sehen darf. Auf gar keinen Fall sollte das Profil öffentlich einsehbar sein.
- Mit Informationen sparsam sein: Sollten Sie öffentliche Profile nutzen, posten Sie so wenig persönliche Details wie möglich. Der Wohnort, Beziehungsstatus und ähnliche Informationen können von Betrügern ausgenutzt werden.
- Vorsicht vor Fake-Profilen: Auch kostenpflichtige Dating-Plattformen schützen nicht vor falschen Profilen. Geben Sie dort so wenig Informationen wie nötig an.
- Misstrauisch sein: Erhalten Sie Nachrichten von Fremden, bleiben Sie misstrauisch. Fake-Profile können Sie sehr leicht mit der Google-Rückwärts-Bildersuche ermitteln. Hierzu müssen sie das Foto lediglich bei der Suchmaschine hochladen, danach wird es mit Millionen Bildern im Internet abgeglichen.
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