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Redaktion: Heinz Schmitz


Online-Dating gegen Corona Einsamkeit

Online-Dating hilft Singles durch die Corona-Pandemie. Allerdings können Profile gehackt werden. (Quelle: amrothman/Pixabay)

 

Kontaktbeschränkungen, geschlossene Cafés und Clubs, Social Distancing: Neue Leute kennenzulernen ist während der Corona-Pandemie schwieriger als sonst. Dating-Apps und Onlinepartnerbörsen haben vielen Menschen jedoch über die vergangenen Wochen und Monate hinweggeholfen. So loggt sich jeder dritte Nutzer von Online-Dating-Diensten (35 Prozent) seit der Pandemie häufiger dort ein als zuvor. Bei den Frauen sind es sogar 40 Prozent – und 29 Prozent bei den Männern. Fast 7 von 10 Nutzern von Online-Dating-Diensten (67 Prozent) haben sich während Corona auch bei neuen bzw. anderen Online-Dating-Diensten angemeldet. Und 5 Prozent der Menschen in Deutschland haben während der Pandemie erstmals überhaupt Online-Dating ausprobiert. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren. Demnach hat sogar jeder zehnte Nutzer von Online-Dating-Diensten (10 Prozent) während der Corona-Pandemie im Internet die große Liebe kennengelernt. Ein Fünftel der britischen Online-Dating-Profile war allerdings schon einmal von einem Hacker-Angriff betroffen. Vor allem jüngere Anwender im Alter zwischen 16 und 25 Jahren haben schon einmal eine solche Attacke erlebt. Deswegen fühlen sich 86 Prozent der Briten nicht sicher bei ihren Internet-Romanzen, wie eine Umfrage der Cybersecurity-Firma McAfee zeigt

 

Zahlungsbereitschaft verdoppelt sich während Corona

Am meisten werden kostenlose Basisversionen von Dating-Portalen und -Apps wie Parship, neu.de oder Tinder genutzt: 27 Prozent flirten hier online, davon 17 Prozent bereits vor und 10 Prozent seit der Pandemie. Die Zahlungsbereitschaft ist während der vergangenen Monate dabei deutlich gestiegen: Jeder Achte (13 Prozent) hat seit Corona erstmals ein kostenpflichtiges Online-Dating-Angebot genutzt – 6 Prozent taten dies vor der Pandemie. 15 Prozent der Menschen in Deutschland flirten außerdem in Single-Foren sozialer Netzwerke online, 5 Prozent tun dies seit und 10 Prozent bereits vor Corona. Singlereisebörsen können aus naheliegenden Gründen dagegen kaum Zuwächse verzeichnen: 9 Prozent haben ein solches Angebot vor Ausbruch der Pandemie in Deutschland genutzt – und 1 Prozent seither. Komplett kostenlose Dating-Dienste, die über keinerlei kostenpflichtige Option verfügen, werden mit 8 Prozent ebenfalls vergleichsweise selten genutzt – hier betrug der Zuwachs während der Pandemie 2 Prozent. Als Nutzer von Seitensprungportalen geben sich lediglich 2 Prozent der Befragten zu erkennen sowie 1 Prozent bei Online-Portalen für erotische Kontakte. Insgesamt sucht über alle Angebote hinweg rund jeder dritte Bundesbürger (30 Prozent) nach einem Partner oder einer Partnerin im Netz.

 

Jeder Dritte fühlt sich durch Online-Dating weniger einsam

Für 7 von 10 Nutzern von Online-Dating-Diensten waren die Apps und Portale während der Corona-Pandemie der einzige Weg, um neue Menschen kennenzulernen: 70 Prozent geben an, ohne Online-Dating hätten sie während Corona keine neuen Leute kennengelernt. Bei den Männern sagen dies sogar 75 Prozent – und 64 Prozent bei den Frauen. Jeder Dritte (34 Prozent) fühlt sich durch Online-Dating während der Corona-Pandemie weniger einsam und fast ebenso viele (33 Prozent) halten Online-Dating derzeit für einen guten Ersatz für richtiges Dating. Jedem Fünften (19 Prozent) hilft Online-Dating zudem insgesamt, um durch die Krise zu kommen. Männern (23 Prozent) dabei etwas mehr als Frauen (15 Prozent).

 

Insgesamt haben 55 Prozent der Nutzer im Netz schon einmal einen festen Partner oder eine feste Partnerin kennengelernt. Bei 33 Prozent besteht die Partnerschaft noch aktuell. Online-Dating ist dabei nicht nur etwas für Jüngere: 71 Prozent sind der Ansicht, dass man auf diesem Wege auch im Alter gut einen Partner finden kann.

 

Risiken bei digitalem Fußabdruck

Zum anderen stehen durch Dating-Apps viele persönliche Daten im Netz. Zu viele Daten auf Apps wie Tinder machen angreifbar. "Jeden Tag hinterlassen Menschen Ströme von Informationen über sich selbst im Internet. Sie achten dabei oft nicht auf die Risiken, die ein digitaler Fußabdruck mit sich bringt. Es ist sehr einfach für Angreifer, persönliche und sensible Daten zu finden, die sie zu ihrem Schaden verwenden können", warnt zum Beispiel McAffee Studienleiter Raj Samani.

 

Die Analysten haben die Umfrage unter britischen Usern von Dating-Anwendungen wie Tinder durchgeführt. 60 Prozent wissen, dass Cybergangster die Bilder und Informationen, die sie dort teilen, gegen sie verwenden können. Dennoch haben nur 44 Prozent im vergangenen Jahr ihre Online-Sicherheitsmaßnahmen verbessert.

 

Oft Erpressung mit Dating-Daten

Besonders junge Nutzer sind beim Online-Dating gefährdet. Schon 32 Prozent sind Hackern zum Opfer gefallen. 27 Prozent wurden mit den gestohlenen Daten erpresst, bei 23 Prozent haben Angreifer Identitätsdiebstahl begangen. Von den befragten Männern haben 30 Prozent schon einmal bewusst ein falsches Online-Profil gesehen.

 

92 Prozent der Umfrageteilnehmer haben schon einmal anhand der Daten in einem Dating-Profil Nachforschungen über potenzielle romantische Partner unternommen. 58 Prozent haben sie auf Facebook verfolgt, 29 Prozent haben dafür Google verwendet. Laut Samani sollten Nutzer nicht zu viele Informationen preisgeben und vor allem nur an das gewünschte Publikum schicken.

(Quelle: Bitkom/pressetext.de)

 

Siehe auch:

https://www.mcafee.com

 

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