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Redaktion: Heinz Schmitz


Frühdigitalismus an Hochschulen

Frühdigitalismus an Hochschulen

Es geht nicht nur um die Digitalisierung des Wissens, auch organisationsanalytische Arbeiten zur Digitalisierung an Hochschulen sind wichtig. (Quelle: ElasticComputeFarm/Pixabay/hiz)

 

Die technischen Komponenten der Digitalisierung sind an sich übersichtlich: Server + Netzinfrastruktur + Endgeräte, dazu Software, die alles miteinander verbindet und nutzbar macht. Mit der Einführung neuer Softwarelösungen geht meist die Absicht einher, Vorgänge zu optimieren bzw. aufwandsärmer bearbeiten zu können. Inwiefern digitale Unterstützungen zusätzlichen Aufwand erzeugen oder entlastend wirken, hängt an Hochschulen aber vor allem von der Gestaltung des digitalen Hochschulökosystems ab.

 

Die Technik ist dabei eingebettet in soziale Abläufe, die nicht nur technisch organisiert werden können. An Hochschulen treffen eindeutige Algorithmen auf vieldeutige Abläufe. Der Faktor Mensch steht nicht im Hintergrund, sondern im Zentrum digitaler Veränderungsprozesse – und dies nicht vorrangig in der Rolle eines Nutzers, der von Systemadministratoren mitunter vor allem als Mensch gewordener Anwenderfehler wahrgenommen wird.

 

Das soziale Miteinander und die Mensch-Maschine-Interaktionen sind entscheidend für den Erfolg der Digitalisierung in den Hochschulen. In Rechnung zu stellen sind dabei unbewusste und auch unreflektierte Handlungsmuster und Gewohnheiten im alltäglichen Arbeitsprozess.

 

Nimmt man die praktischen, politischen und wissenschaftlichen Befassungen mit der Hochschuldigitalisierung in den Blick, dann ist eine Unwucht zu entdecken: Es dominiert die Aufmerksamkeit für digitale oder digital gestützte Lehr-Lern-Methoden incl. der dafür nötigen Didaktik. Daneben befassen sich zahlreiche Arbeiten und Akteure mit den neuen digitalen Möglichkeiten im Forschungsprozess sowie bei der Ergebnisverwertung. Vergleichsweise wenig vertreten sind dagegen organisationsanalytische Arbeiten zur Digitalisierung an Hochschulen.

 

Wie die Hochschulen durch das Zeitalter des Frühdigitalismus kommen. (Quelle: Henke/Pasternack (Hg.))

 

Das nun vorgelegte Basiswissen-Buch sucht diese Unwucht zwischen den unterschiedlichen Aufmerksamkeiten, die Lehre, Forschung und Organisationsprozesse genießen, zu vermeiden. Entsprechend ausführlich finden sich Organisationsfragen der Hochschuldigitalisierung berücksichtigt. In vier Kapiteln werden von 26 Autoren 94 Fragen kompakt auf einer bis vier Seiten beantwortet:

 

* Hochschuldigitalisierung: Die strategischen Aspekte

 

* Hochschulorganisation und digitale Infrastruktur: Die operativen Aspekte

 

* Digitalisierung in der und für die Forschung

 

* Digital unterstützte Hochschullehre

 

Originalveröffentlichung:

Justus Henke/Peer Pasternack (Hg.): Wie die Hochschulen durch das Zeitalter des Frühdigitalismus kommen. Basiswissen für die avancierte Organisationsgestaltung in 94 Fragen und Antworten, Springer VS, Wiesbaden 2020, 280 S.

https://www.springer.com/de/book/9783658307073

 

Das Inhaltsverzeichnis:

https://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/Fruehdigitalismus_Inhalt.pdf

 

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