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Redaktion: Heinz Schmitz


Musikunterricht klappt im Lockdown besser

Keyboard lernen
Keyboardunterricht klappt dank digitaler Kommunikation auch im Lockdown (Quelle: hiz)

Ein Großteil der britischen Musiklehrer hat den Unterricht bereits an den Coronavirus-Lockdown angepasst. Fast die Hälfte sind sogar der Meinung, dass die Ausbildung der Musikschüler durch virtuelle Kanäle besser funktioniert als im Klassenzimmer. Das zeigt eine Umfrage des Associated Board of the Royal Schools of Music (ABRSM).

 

"Viel Improvisation nötig"

Nicht nur in Großbritannien haben Musikschulen eine schnelle Umstellung geschafft. Auch Einrichtungen in Deutschland haben sich rasch angepasst, erläutert Holger Denckmann, Leiter der Musikschule der Stadt Oldenburg: "Wir konnten schnell eine Vielzahl an Online-Angeboten aufstellen. Dabei war viel Improvisation nötig, am Anfang mussten Lehrkräfte die digitalen Kanäle verwenden, die den Kindern gerade zugänglich waren, nicht alle konnten sofort mit Videokonferenzprogramme wie Zoom umgehen oder hatten Zugang zu einem Computer. In dem Fall wurde auch das Smartphone eingesetzt."

 

Die Forscher des ABRSM haben die Umfrage unter 300 Musiklehrern durchgeführt. Etwa 87 Prozent gaben an, sie hätten sich mittlerweile bereits an die veränderten Bedingungen im Unterricht angepasst. Laut 39 Prozent der Befragten haben die Schüler in der Zeit des Lockdowns sogar mehr Fortschritte gemacht als sonst.

 

Bessere Beziehung zu Eltern

Es gibt jedoch auch einige Herausforderungen beim digitalen Unterricht. Vor allem die oft schlechte Bild- und Tonqualität von Konferenz-Apps ist ein immer wieder auftretendes Problem. Auch haben viele Schüler zuhause keinen Ort, an dem sie ungestört üben können. Verbessert hat sich allerdings die Beziehung zwischen den Lehrern und den Eltern ihrer Schüler. Den Befragten zufolge haben die Eltern durch diese Situation gelernt, wie sie die Musikausbildung ihrer Kinder besser unterstützen können.

 

"Wir haben während des Lockdowns vor allem auf Einzelunterricht gesetzt. Neben dem direkten Unterricht im Videochat haben Lehrkräfte den Kindern unterschiedliche Aufgaben gestellt. Beispielsweise haben die Eltern sie während des Musizierens gefilmt und die Lehrkräfte haben anhand des Videos ein Feedback gegeben. Für die Früherziehung, also die größeren Gruppen mit jüngeren Kindern, haben wir eigene Videos und digitale Anleitungen, beispielsweise zum Basteln von Instrumenten erstellt", so Denckmann.

 

"Die Schüler haben sich großteils sehr gut geschlagen, waren überaus aufmerksam, und die meisten haben auch große Fortschritte gemacht. Der Online-Unterricht war in dieser Zeit sehr wichtig, um den persönlichen Kontakt zu den Schülern nicht abreißen zu lassen. Die ersten Stunden nach dem Lockdown haben aber gezeigt, wie wichtig der persönliche, 'analoge' Unterricht beim Erlernen eines Instruments ist", ergänzt Musiklehrer Thomas List von der Freien Musikschule Wien.

(Quelle: pressetext.de)

 

Siehe auch:

http://at.abrsm.org/

https://www.oldenburg.de/startseite/kultur/musikschule.html

http://freiemusikschule.at/

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