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Redaktion: Heinz Schmitz


Fertige Elektronik aus dem 3D-Drucker

Flugzeug mit gdruktem Elektronik-Flügel

Unter Verwendung des von den MIT-Forschern entwickelten 3D-Druckverfahrens könnte eine Struktur wie dieser Modellflugzeugflügel sowohl Lichtemitter als auch Lichtdetektoren in das Material eingebettet haben, so dass es kontinuierlich Mikrorisse erkennen kann, wenn sie sich zu bilden beginnen. (Quelle: Felice Frankel, mit.edu)

 

 

Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine Tinte entwickelt, die in einem Arbeitsgang Geräte mit interner Elektronik produziert. Flugzeugflügel, die aus diesem Material gedruckt werden, könnten durch Lichtemission direkt anzeigen, wenn sich feine, aber dennoch gefährliche Risse bilden.

 

Geräte "reden" mit der Umwelt

Die Tinte besteht aus Fasern mit einer komplexen inneren elektronischen Struktur. Umhüllt ist sie von Kunststoff. Beim Drucken bilden die elektronischen Strukturen optoelektronische Schaltkreise. Diese können nicht nur Licht erzeugen, sondern auch ihre Umwelt erkennen, mit ihr kommunizieren oder Energie speichern.

 

Gabriel Loke, Doktorand bei den Professoren John Joannopoulos und Yoel Fink, beschreibt das Verfahren in einem Beitrag der Fachzeitschrift "Nature Communications". Loke hat einen 3D-Drucker mit einer speziellen Düse ausgestattet. Der Kunststoff, den er verwendet hat, schmilzt bei einer deutlich niedrigeren Temperatur als das im Normalfall genutzte Material. Aus diesem Grund wird die interne Elektronik beim Druck nicht zerstört.

 

Halbleiter und Drähte im Inneren

Das Innere der Tinte enthält feinste Drähte, die als Stromleiter fungieren, Halbleiter, die unterschiedliche Funktionen erfüllen, und Isolatoren aus Kunststoff, die Kurzschlüsse verhindern. Zur Demonstration druckte Loke den Flügel eines Modellflugzeugs. Die hierfür verwendete Tinte enthält acht unterschiedliche Materialien, die auch andere Funktionen ermöglichen könnten, außer Licht zu emittieren und zu detektieren.

 

"Bisher gibt es keinen 3D-Drucker, der Kunststoff, Metall und Halbleiter abscheiden kann", sagt Loke. Denn für jedes Material benötige man eine andere Technik. Das neue Verfahren sei schnell und ermögliche, wie es beim 3D-Druck üblich ist, nahezu beliebig geformte Bauteile. Der produzierte Flügel ist spektakulär, aber in der Praxis kaum umsetzbar. Die Forscher denken auch eher an die Herstellung biomedizinischer Implantate. Auf ihnen könnten nach einer Verletzung neue Körperzellen wachsen. Gleichzeitig würden sie den Regenerationsvorgang überwachen und Wachstumsfehler drahtlos melden.

(Quelle: pressetext.de)

 

Originalveröffentlichung:

http://news.mit.edu/2019/fiber-3-d-print-electronics-0912

 

Siehe auch:

http://mit.edu

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