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Redaktion: Heinz Schmitz


Onlineshopping aber sicher

Wir Deutschen sind international für viele Dinge bekannt - Pünktlichkeit, Direktheit sowie unsere Liebe zum Detail und zum Bier. Doch wir können einen weiteren Punkt zu dieser Liste hinzufügen: Sicherheitsbewusstsein. Wie eine Umfrage des europäischen Security-Software-Herstellers ESET herausgefunden hat, geben sich 91,6 Prozent aller befragten Deutschen größte Mühe, um sich vor Risiken beim Onlineshopping zu schützen - der höchste Wert unter allen Ländern, in denen die Umfrage durchgeführt wurde.

 

Ganze 71,4 Prozent setzen dabei auf eine Antivirensoftware oder eine andere traditionelle Sicherheitslösung. Jeder fünfte Online-Shopper achtet sogar auf spezielle Softwarelösungen für den virtuellen Einkauf. Doch egal wie technikaffin sie auch sind: Die Teilnehmer der Umfrage sind laut eigener Aussage sehr vorsichtig, wenn es um Webshops geht. Die Zweifel gehen sogar so weit, dass rund zwei von fünf befragten Deutschen (39,6 Prozent) angaben, niemals online einzukaufen.

 

Das Paradoxe daran: Obwohl das Sicherheitsbewusstsein so hoch ist, ergab dieselbe Umfrage, dass jeder fünfte Deutsche (20,4 Prozent) dennoch Waren auf nahezu jeder Webseite kaufen würde - und das trotz des generellen Misstrauens gegenüber Onlineshopping. Neben Deutschland wurde auch das Onlineshopping-Verhalten in Russland, England und in den USA analysiert. Auch unsere britischen Nachbarn verspüren ein ähnliches Bedürfnis nach Sicherheit und schützen sich beim Einkaufen im Internet (89,3 Prozent), während 33,9 Prozent der russischen Nutzer angaben, gar keine Security-Lösung für das Onlineshopping zu nutzen.

 

Insbesondere bei der Bezahlart wurden die Unterschiede in den einzelnen Ländern deutlich: Während in den USA weiterhin 49,44 Prozent der Befragten an Kreditkarten fürs Onlineshopping festhalten, wird in Russland dank des schwachen Rubels die Crypto-Währung Bitcoin immer beliebter. Westeuropäische Länder wie Deutschland hingegen setzen bevorzugt auf Dienste wie PayPal. So bezahlt bereits mehr als jeder zweite Deutsche (58,6 Prozent) am liebsten mit dem Online-Bezahlsystem. Zum Vergleich: bei den Briten gaben immerhin noch 39,76 Prozent an, PayPal & Co. für Internetshops zu nutzen.

 

Gerade in der Vorweihnachtszeit, wenn "Black Friday" (27. November) und "Cyber Monday" (30. November) mit Sonderangeboten zum Onlineshoppen locken, finden Millionen Transaktionen im Internet statt. "Dabei realisieren viele Nutzer nicht, dass diese eine ideale Gelegenheit für Cyberkriminelle sind, um an sensible Daten heranzukommen", so Thomas Uhlemann, Security Specialist bei ESET. In den USA hat bereits fast jeder vierte Befragte Probleme mit der Sicherheit beim Onlineshopping erlebt, in Großbritannien beinahe jeder fünfte. Auch in Deutschland berichten 16,5 Prozent der Umfrageteilnehmer von Begegnungen mit Onlinekriminalität. Phishing ist dabei weiterhin das Mittel der Wahl für Cyberkriminelle: 11 Prozent der britischen und deutschen Befragten gaben an, solche Betrugsversuche erlebt zu haben. Dabei tarnen die Angreifer sich beispielsweise als vertrauenswürdige Webseiten oder versenden während der elektronischen Kommunikation Dokumente, um an sensible Daten wie Usernamen, Passwörter oder Kreditkarteninformationen zu gelangen.

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