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Redaktion: Heinz Schmitz


Historische Vasen aus dem 3D-Labor

gedruckte Vasen
Die Bronzevasen wurden im 3D-Labor der THD aufwendig rekonstruiert. Als Vorlage diente lediglich ein historisches Foto. (Quelle: THD)

Kunstgeschichte wieder zum Leben erweckt: Auf der Roseninsel im Starnberger See sind seit kurzem zwei verloren gegangene Bronzevasen aus dem 19. Jahrhundert wieder zu sehen. Mithilfe innovativer 3D-Technik entstanden die detailgetreuen Nachbildungen unter Leitung von Professor Joerg Maxzin an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Zwei Jahre nahm die aufwendige Prozedur in Anspruch, in der das Team des 3D-Labors der TH Deggendorf an der Nachbildung der Bronzevasen arbeitete.

 

Als Vorlage diente dabei lediglich ein historisches Foto der Vasen. Auf Basis dieser Rekonstruktion erstellte die Firma Voxeljet in Augsburg spezielle ausschmelzbare 3D-Drucke. Guss und Patinierung erfolgten schließlich bei der Firma Arakunst in Altrandsberg. Beim Festakt zur feierlichen Übergabe der Vasen hielt Professor Joerg Maxzin einen Vortrag über die außergewöhnliche Nachbildung.

 

Die Vasen zierten einst die Westterrasse des Casinos auf der Roseninsel. Das Casino ist eine Villa, die von König Maximilian II. als Sommerhaus im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Es war beliebter Rückzugsort der bayerischen Königsfamilien. Die neuen Vasen sind seit der Übergabe im Casino wieder zu finden. Heute dient es als Museum und kann für Feierlichkeiten genutzt werden.

 

Die Technische Hochschule Deggendorf ist mit einem modernen 3D-Labor ausgestattet. Der Fokus der Forschung liegt auf 3D-Digitalisierungs- und Darstellungsverfahren im Umgang mit dreidimensionalem Kulturerbe. Das Lenbachhaus in München und das Bayerische Nationalmuseum zählen in diesem Forschungsbereich zu den Kooperationspartnern der THD. Unter Leitung von Prof. Joerg Maxzin entstand im Deggendorfer Labor eine Vielzahl von Repliken, darunter auch die einer antike Bronze-Statuette für die Roseninsel. Das langjährigste und kunstgeschichtlich bedeutsamste Projekt war die Rekonstruktion und Ergänzung des Evangelisten Lukas in der Münchner Theatinerkirche, anschaulich dokumentiert in dem Buch „Lukas aus der Asche“.

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