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Redaktion: Heinz Schmitz


Virtual Reality gegen Autismus

VR Brille
Zeitwahrnehmung ist durch Virtual Reality lenkbar (Quelle: TheDigitalArtist/Pixabay)

Virtual-Reality-Spiele könnten laut einer Studie der University of Waterloo ein entscheidendes Instrument bei der Behandlung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie Autismus, Schizophrenie und Parkinson sein. Die Technologie hilft den Betroffenen den Experten zufolge dabei, ihre Wahrnehmung der Zeit zu verändern, die durch diese Erkrankungen beeinträchtigt ist.

 

Interaktion mit der Umwelt

Laut Mitautor Séamas Weech ist die Fähigkeit, den Zeitablauf genau einzuschätzen, entscheidend für die Fähigkeit eines Menschen, mit seiner Umwelt zu interagieren. Bei manchen Menschen ist diese innere Uhr jedoch gestört. Daher kommt es zu Defiziten, die die Wahrnehmung und auch Handlungen betreffen.

 

An der Studie nahmen 18 Frauen und 13 Männer mit normaler Sehkraft und ohne Erkrankungen von Sinnesfunktionen, Bewegungsapparat oder neurologische Krankheiten teil. Mittels des Virtual Reality-Spiels "Robo Recall" wurde ein natürliches Setting geschaffen, das die Neukalibrierung der Zeitwahrnehmung fördern sollte. Der Clou: Die Forscher haben Geschwindigkeit und Dauer der visuellen Ereignisse an die Körperbewegungen der Studienteilnehmer angepasst.

 

Im Anschluss an die Tests wurden die Fähigkeiten zur Zeitwahrnehmung vor und nach dem Spielen analysiert. Einige Teilnehmer absolvierten zur Kontrolle zusätzlich Aufgaben ohne den Einsatz von Virtual Reality, wie das Werfen eines Balles. In der Folge wurden die tatsächliche und die wahrgenommene Dauer eines Bewegungstests gemessen. Es zeigte sich, dass die Manipulation der Virtual Reality mit einer deutlichen Verringerung der Zeiteinschätzungen durch die Teilnehmer in Zusammenhang stand. Dieser Wert lag bei rund 15 Prozent.

 

Neukalibrierung im Hirn als Ziel

Weech zufolge liegen Beweise dafür vor, dass die Wahrnehmung der Zeit flexibel ist. Virtual Reality könnte bei der Neukalibrierung der Wahrnehmung von Zeit im Hirn laut den in "Scientific Reports" veröffentlichten Ergebnissen eine Rolle spielen. Er räumt aber auch ein, dass trotz der starken Wirkung in der aktuellen Studie weitere Untersuchungen erforderlich sind, um herauszufinden, wie lange sie anhält und ob diese Signale im Gehirn beobachtbar sind.

(Quelle: pressetext.de)

 

Siehe auch:

http://uwaterloo.ca/

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