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Redaktion: Heinz Schmitz


Facebook-Nutzer grenzen Freunde täglich aus

Einsam am Smartphone
Manche Botschaften können so interpretiert werden, dass sich Einige ausgeschlossen fühlen. Und dieses Gefühl lässt sich nicht so einfach zurückweisen. (Quelle: Rainer_Maiores/Pixabay)

Facebook-Nutzer verletzen im Social Web täglich die Gefühle ihrer Freunde. Vermindertes Denkvermögen und negative Emotionen lassen sich mit unbeabsichtigter sozialer Ausgrenzung auf Facebook und anderen Plattformen in Verbindung bringen, wie eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der University at Buffalo zeigt. Die Studie befasst sich nicht nur kritisch mit Facebook und anderen ähnlichen Plattformen, sondern auch mit den Besonderheiten der Systeme, auf Grundlage derer diese Websites operieren. Für die Studie haben die Forscher Szenarien entworfen, die typische Interaktionen auf Facebook widerspiegeln und involvierten 194 Personen in das Experiment. Zwar tauschen Nutzer in den meisten Fällen keine Ausschlussinformationen mit ihren Freunden aus, Social-Media-Plattformen machen die meisten Infos dennoch von einem Freund zum anderen verfügbar.

 

Die Konsequenzen, die sich aus der Interpretation dieser Botschaften ergeben, sind den Forschern zufolge signifikant. "Diese Ergebnisse sind nicht nur von Bedeutung, weil wir hier über die Gefühle von Individuen sprechen, sondern werfen auch Fragen darüber auf, wie sich das Ausmaß dieser Interaktionen auf die tägliche Arbeit auswirkt. Offline-Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass soziale Ausgrenzung verschiedene physische und psychologische Folgen hervorruft, wie beispielsweise das reduzierte komplexe kognitive Denken", so Studienautorin Jessica Covert.

 

Auf den ersten Blick erscheinen die im Zentrum der Studie stehenden Beiträge in sozialen Netzwerken harmlos. User öffnen Facebook, um den Austausch unter Freunden zu verfolgen - und bemerken, dass sie unbeabsichtigt ausgeschlossen wurden. Beispielsweise, wenn sich befreundete Nutzer über eine gemeinsame Party-Nacht unterhalten oder Fotos veröffentlichen, bei dem sie zusammen zu sehen sind.

 

"Der Punkt ist, dass die Botschaften so interpretiert werden können, dass sich die Menschen ausgeschlossen fühlen. Und dieses Gefühl, so harmlos es auch klingen mag, lässt sich nicht so einfach zurückweisen", sagt der an der Studie mitwirkende Experte Michael Stefanone. Soziale Ausgrenzung sei eine der mächtigsten Sanktionen, die Menschen gegen andere anzuwenden imstande sind, und sie könne schädliche psychologische Auswirkungen haben. "Wenn Nutzer diese Ausschlusssignale von Freunden sehen - die sie eigentlich nicht wirklich ausschließen wollten, es aber so interpretiert wurde, fühlen sie sich schlecht", resümiert Stefanone.

(Quelle: pressetext.de)

 

Siehe auch:

http://buffalo.edu/

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