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Redaktion: Heinz Schmitz


Digitale Medien im Englischunterricht

Tablet im Englischunterricht
Tablets und eBooks können im Englischunterricht als sinnvolle Ergänzung eingesetzt werden. (Quelle: SchoolPRPro/Pixabay)

Lerngruppen werden immer heterogener und häufig reicht das traditionelle Lehrwerk in Buchform – etwa im Englischunterricht – nicht mehr aus, um den vielfältigen Bedürfnissen der Lernenden gerecht zu werden. Digitale Medien und deren Einsatz im Fremdsprachenunterricht bieten geeignete Möglichkeiten, diese Bedürfnisse in einem differenzierten und individualisierten Fremdsprachenunterricht zu bedienen. Welche Chancen ein didaktisch sinnvoller Einsatz digitaler Medien am Beispiel von iPads und iBooks Author im Englischunterricht bieten kann, zeigen Fachdidaktiker der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bei einer Fortbildungsveranstaltung, zu der sie Lehrkräfte, Lehramtsanwärter und Studierende eingeladen haben. „Schülerinnen und Schüler lernen ganz unterschiedlich. Durch den Einsatz digitaler Medien im Fremdsprachenunterricht können sie individuell bei ihrem Kenntnisstand abgeholt und weitergefördert werden. Dafür benötigen Lehrkräfte aber natürlich neben dem fachlichen Know-how auch Kenntnisse im Bereich der entsprechenden Software, um individualisierte digitale Unterrichtswerke zu erstellen“, erklärt Prof. Dr. Oliver Meyer vom Department of English and Linguistics der JGU. „Dieses Thema ist nach wie vor recht neu in der Fremdsprachendidaktik.“

 

Anders als herkömmliche Schulbücher bieten digitale Lehrbücher viele verschiedene Möglichkeiten, um ein Unterrichtsthema aufzurollen: In einem englischen Text zum Thema Migration beispielsweise können fremde oder schwierige Vokabeln direkt mit einer Erklärung verknüpft und mit einem Vokabelspiel verbunden werden. Videos oder Audiodateien helfen, das Thema zu beleuchten, und mit einem Rätsel können die Schüler ihren Kenntnisstand überprüfen. „Dies sind nur einige Beispiele, wie ein digitales Buch den Unterricht bereichern könnte“, so Meyer.

 

Mit seiner Arbeitsgruppe zeigt der Professor für englische Fachdidaktik, welches Potenzial in Tablets und anderen digitalen Bildungsmedien steckt. Mit iPads und dem Programm iBooks Author lernen die Teilnehmer an der Fortbildungsveranstaltung, wie sie ein digitales, interaktives Textbuch erstellen können, wie sich verschiedene Kapitel anlegen lassen, wie Materialien eingebunden werden und welche verschiedenen Medien und Quellen sich für die Erstellung solcher Bücher eignen.

 

Im Ergebnis werden die digitalen Lehrbücher eine völlig neuartige und einzigartige Dimension von Lernprozessen eröffnen, sind sich die Englisch- Didaktiker der JGU sicher. Die Unterrichtsqualität wird verbessert, die Schülerinnen und Schüler können sich aktiv mit einem Thema auseinandersetzen und je nach Bedürfnis die multimedialen Angebote nutzen, sie können Texte in ihrem Schwierigkeitsgrad lesen oder Texte in einer angepassten Geschwindigkeit hören.

 

Nach dem Erfolg der ersten Fortbildungsveranstaltungen erwartet die Englisch-Fachdidaktik zur Veranstaltung am 20. Oktober 2018 wiederum rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Language Learning Futures: Einsatzmöglichkeiten des iPads im differenzierten Englischunterricht“ erfolgt in Kooperation mit Apple und der Rednet AG im Rahmen des Projekts „Lehr-Lern-Forschungslabor – Ort zukunftsorientierter Kooperation in der Lehramtsausbildung“.

 

Siehe auch:

http://www.english-and-linguistics.uni-mainz.de/fachdidaktik/

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