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Redaktion: Heinz Schmitz


Cloud-Dienste gefährden IT-Sicherheit

Dropbox, Google Drive, iCloud oder Microsoft Office 365: Praktische, für den privaten Gebrauch konzipierte Cloud-basierte Archivierungs- und File-Hosting-Dienste werden immer häufiger auch im beruflichen Umfeld genutzt – mit zum Teil erheblichen Konsequenzen für die IT-Sicherheit von Unternehmensnetzwerken. In einer aktuellen Analyse stellt Kaspersky Lab fest, dass 30 Prozent der Malware, die in Cloud-Ordnern auf Rechnern von Heimanwendern gefunden wurde, über automatische Synchronisationsmechanismen eingeschleust wurden. Bei Rechnern in Unternehmensnetzwerken sind es sogar 50 Prozent. Unternehmen sollte daher insbesondere auf die automatische Synchronisationsfunktion von Cloud-Diensten achten, damit infizierte Dateien nicht von einem Rechner auf den anderen übertragen werden.

 

Nutzen Mitarbeiter ihre Unternehmensrechner auch außerhalb des Arbeitsplatzes, kann jede dort eingefangene Infektion schnell auf das komplette Unternehmensnetzwerk übergreifen. Cyberkriminelle machen sich daher die Synchronisationsfunktion der Cloud-Dienste bewusst zu Nutze, um Malware über gezielte Angriffe zu verbreiten.

 

Darüber hinaus zeigt die Kaspersky-Analyse, dass bei Heimanwendern typischerweise Office-Dateien von Microsoft infiziert sind, während auf Unternehmensrechnern die infizierten Dateien oft in Kombination mit schadhaften Android-Apps auftreten. „Die sorgfältige Auswertung unserer Daten zeigt zwar, dass das Risiko einer Infektion des Unternehmensnetzwerks durch in der Cloud gespeicherte Dateien relativ gering ist. Innerhalb des Untersuchungszeitraums von einem Jahr hatte nur einer von tausend Mitarbeitern seinen Unternehmensrechner dem Risiko einer Infektion ausgesetzt“, erklärt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. „Manchmal reicht ein einziger infizierter Rechner aus, damit sich ein Schädling im gesamten Unternehmensnetzwerk ausbreitet. Der Schaden kann gerade bei einer zielgerichteten Attacke enorm sein. Außerdem ist es sehr aufwendig, die Firewall im Unternehmen so zu konfigurieren, dass der Zugriff auf File-Hosting-Dienste in der Cloud verhindert wird.“

 

Unternehmen sind sich der Gefahr durch Cloud-Dienste zum Teil bewusst. So ergibt eine weltweite Umfrage von Kaspersky Lab, dass 22 Prozent der befragten Unternehmen die Sicherheit von Cloud-Infrastrukturen als eines der wichtigsten sicherheitsrelevanten Themen für die kommenden zwölf Monate sehen. Deutsche Unternehmen liegen hier im weltweiten Durchschnitt. Unternehmen sollten generell auf Sicherheitslösungen setzen, die auch heuristische Technologien für die Erkennung von Schadsoftware nutzen und deren Verhalten analysieren. Zudem sollte jeder Rechner im Unternehmensnetzwerk Funktionen wie Zugriffskontrolle (Hosted-based Intrusion Prevention System - HIPS), Kontrolle des Betriebssystems (mittels System Watcher oder Hypervisor) und Exploit-Schutz unterstützen.

 

Weitere Informationen unter:

http://www.kaspersky.com/images/KES8_Whitepaper_4_KSN.pdf

http://media.kaspersky.com/en/IT_Security_Risks_Survey_2014_Global_report.pdf

http://www.kaspersky.com/de/business-security

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