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CC2-Audio 406: IBM setzt auf das lernende System Watson

Rudi Kulzer
Rudi Kulzer berichtet über die Entwicklung des IBM-Systems Watson

Autor: Rudi Kulzer

 Drei Jahre nach dem viel beachteten Erfolg in der Quizshow Jeopardy! des US-Fernsehens, bei dem ein Computer die besten menschlichen Quizteilnehmer besiegte, bringt IBM das System Watson als kommerziell verfügbare Technologie auf dem Markt. Entsprechende Services werden künftig von der dazu neu gegründeten IBM Watson Group bereitgestellt. Der Schwerpunkt von Watson liegt in der Weiterentwicklung von Cognitive Computing Software sowie entsprechende Services und Anwendungen.

Nach Aussagen von IBM ist es Ziel, mit „lernenden Systemen“ die stetig wachsenden Datenmengen (Big Data) genauer zu analysieren und bessere Antworten auf unterschiedlichste Fragestellungen zu finden. Das auf der Basis des IBM POWER Prozessors arbeitende System Watson konnte von der Größe eines Raumes auf die von drei Pizza-Boxen geschrumpft werden.

In New York betonte IBM-Chefin Ginni Rometty, dass diese Entwicklung einen fundamentalen Wandel in der Geschichte der digitalen Datenverarbeitung bedeute. Der Umbruch sei vergleichbar mit dem Übergang von Tabelliermaschinen zu programmierbaren Computern, der vor rund 60 Jahren begann und die heute Stand der IT sind. In der neuen Ära lernender Systeme könnten Menschen erstmals mit Hilfe natürlicher Sprache in einen intelligenten Dialog mit einer Maschine treten.

Dafür will IBM über eine Milliarde Dollar bereitstellen. Neuer, zentraler Standort der IBM Watson Group liegt an der Adresse 51 Astor Place Dort ist  der „Silicon Alley“ genannte Technologie Campus von New York angesiedelt. Michael Rhodin leitet als Senior Vice President den neuen Bereich. Er war zuvor General Manager der IBM Software Solutions Group.

Meilenstein in der Datenverarbeitung und für Big Data

Als Werkzeuge für das Arbeiten mit seinen Kunden hat IBM in New York drei erste Komponenten vorgestellt:

Als „beratender Systembegleiter“ soll der Watson Discovery Advisor dienen. Für seine Entwicklung hat IBM mit führenden Unternehmen und Experten aus den Bereichen Pharma, Medizin und Biotechnologie sowie mit entsprechenden Verlagen zusammengearbeitet. Er wird zunächst primär in diesen Branchen vermarkten, eignet sich jedoch grundsätzlich für alle forschungsspezifischen Aufgaben.

IBM Watson Analytics ist für  die Visualisierung von Big Data Analysen ohne spezielle Schulung oder Vorkenntnisse konzipiert. Über natürliche Spracheingabe gesteuert bereitet diese Komponente die Daten auf, stellt die wichtigsten Zusammenhänge her und präsentiert die Ergebnisse in einem leicht interpretierbaren, interaktiven Format.

Mit dem IBM Watson Explorer sollen Daten-basierte Erkenntnisse schneller gefunden und gemeinsam genutzt werden. Die Software erlaubt einen einheitlichen Blick auf die unterschiedlichsten Informationen, hilft bei der Navigation und bietet Suchfunktionen für verschiedene Anwendungen, Datenquellen und -formate, innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens.

Gesundheitswesen, Finanzwelt und Kundendienste

Als mögliche Einsatzgebiete stehen derzeit vor allem das Gesundheitswesen, die Finanzwelt und Call Center im Kundenservice im Mittelpunkt der Vermarktungsplanung.

Arbeitssprache der aktuellen Entwicklung ist zunächst einmal Englisch. Als mögliche zweite Sprache könnte dem Vernehmen wegen des hohen Verbreitungsgrades nach Spanisch sein. Mit Arbeiten in Deutsch ist derzeit wohl nicht zu rechnen. IBM will Watson-Lösungen auf der CeBIT 2014 auf dem IBM Stand in Halle 2 zeigen.

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