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CC2-Audio 434: Russland will Tor knacken

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Tor ist ein Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten. Es schützt seine Nutzer vor der Analyse des Datenverkehrs. Russland würde trotzdem gerne die Anwender gerne Ausspähen. (Quelle: torproject.org)

“The Onion Router” (Tor) ist eine Software, bei welcher der Internetverkehr (z.B. Anfrage an eine Suchmaschine) durch verschiedene Server (“Schichten”) geleitet wird. Mit jeder Serververbindung wird eine neue IP-Adresse vergeben. Dadurch wird die ursprüngliche IP-Adresse am Zielort im Netz verschleiert. Der ursprüngliche Standort einer Anfrage im Netz kann somit nicht mehr ermittelt werden.

 

Nachdem Anfang Juli bekannt wurde, dass die NSA die Infrastruktur und die Nutzer des Tor-Netzwerkes ausspäht, berichten nun der Spiegel und Golem, dass auch die russische Regierung ein großes Interesse an der Deanonymisierung des Tor-Netzwerkes hat. So sei die Zahl der Tor-Nutzer im letzten Jahr sprunghaft von 80.000 auf 200.000 gestiegen. Genau wie in China ist auch das Internet innerhalb Russlands stark zensiert. Da Tor dem Endpunkt im Netz eine andere IP-Adresse als die ursprüngliche vorgibt, ist es damit möglich etwaigen Zensuren im Netz zu entgehen.

 

Russische Ermittlungsbehörden geben als Motivation für ihre Bemühungen an, dass der Dienst auch für Drogenhandel, Terrorismus oder Kinderpornographie missbraucht wird.

 

Offensichtlich gibt es im Tor Netz eine Sicherheitslücke. Zwei Wissenschaftler wollten auf der Hackerkonferenz Black Hat der Öffentlichkeit vorstellen, wie jedermann mit relativ kleinem Budget Tor-Nutzer enttarnen kann. Sie wurde von den Anwälten der Carnegie Mellon Universität jedoch zurück gepfiffen. Das Tor-Projekt weiß offenbar von dem Problem und arbeitet an einer Lösung.

 

Weitere Informationen unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tor_(Netzwerk)

http://de.wikipedia.org/wiki/Onion-Routing

https://www.torproject.org

 

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