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CC2-Audio 449: IT-Trends 2015
In seinem IT-Trendreport 2015 wagt der IT-Dienstleister Consol Consulting & Solutions Software GmbH den Blick in die Glaskugel. Für 2015 sehen die Experten die IT in einer Übergangsphase: Der Fokus liegt weniger auf der Vermarktung neuer Technologien als auf praktikablen Einsatzszenarien bestehender Lösungen. Damit sollen effiziente Antworten auf disruptive Geschäftsmodelle, sich schnell ändernde Marktbedingungen und einen zunehmenden Kosten- und Konsolidierungsdruck gegeben werden. Mobil, hybrid und agil – diese Eigenschaften spielen dabei die entscheidende Rolle.
Mobilität:
- IPv6: Mit der zunehmenden Vernetzung von Endgeräten und Dingen wird das Internetprotokoll IPv6 und sein flächendeckender Einsatz 2015 noch stärker in den Fokus rücken. Ob mobile Devices, Wearable Technologies oder Smart Building: Das „Internet der Dinge“ wird IPv6 im kommenden Jahr einen weiteren Schub geben. Die derzeitig verbreitetste Adressierung IPv4 ist einen 32-Bit-Adresse, die maximal 4,3 Milliarden Adressen hat. Zurzeit sind aber geschätzt über 14 Milliarden Geräte im Internet aktiv, mit stark steigender Tendenz. IPv6 bietet mit seinem128-Bit-Adressraum genug Adressen für etwa 340 Sextillionen oder 3,4*1038 Geräte.
Hybride Infrastrukturen:
- Hybrid Cloud: Die Cloud-Technologien sind endgültig im Unternehmenseinsatz angekommen. Insbesondere in hybriden Systemlandschaften, bei denen klassische On-Premise-Anwendungen sinnvoll mit Cloud-Services kombiniert werden – und zwar nach Kosten-Nutzen-Aspekten sowie nach den Unternehmensanforderungen hinsichtlich Compliance, Sicherheit, Verfügbarkeit und IT-Governance. Durch den Einsatz spezialisierter Cloud-Services werden im Gegenzug die Anforderungen an klassische On-Premise-Lösungen weiter steigen, insbesondere was die Flexibilität, Leistungsfähigkeit und einfache Skalierbarkeit betrifft.
- Strukturierte und unstrukturierte Daten: Die Sicherung, Speicherung, Analyse und Nutzung von hybriden Datenbeständen wird 2015 eine große Herausforderung. Es gilt, kostengünstige Lösungen aus dem bestehenden Technologieangebot zu entwickeln, um die großen Mengen von Daten aus klassischen relationalen Datenbanken mit unstrukturierten Informationen in sinnvolle Beziehungen setzen zu können. 2015 werden deshalb weniger einzelne Technologien, sondern zielführende Lösungen in den Mittelpunkt rücken. Dabei werden sich hybride Ansätze durchsetzen, die je nach Anforderung das kostengünstigste Setup bieten. Ein Beispiel sind Nearline-Storage-Konzepte oder der Bezug von In-Memory-Lösungen aus der Cloud. Insgesamt kündigt sich viel Bewegung im Markt der Datenbankanbieter an. Platzhirsche wie SAP bekommen unter anderem bei der In-Memory-Technologie Konkurrenz von weiteren großen Playern wie etwa Oracle. Aber auch aus dem Open Source-Umfeld, zum Beispiel mit Infinispan, Hadoop oder aus der NoSQL-Bewegung, drängen leistungsstarke Lösungen auf den Markt.
- Ultra Low Power Server: Getrieben durch die Leistungsanforderungen moderner Smartphones steigt die Rechenleistung mobiler Prozessoren rasant an. Gleichzeitig bleibt ihr Stromverbrauch weit unter den Werten selbst stromsparender, klassischer Server-Prozessoren. Basis dieser Mobil-CPUs ist in der Regel die ARM-Architektur, für die u.a. Linux-Distributionen und eine Java-VM zur Verfügung stehen und die z.B. auch im Raspberry Pi Verwendung findet. ARM-basierte Server werden 2015 dort zunehmende Verbreitung finden, wo nicht das letzte Quäntchen Prozessorleistung im Vordergrund steht. Daraus aufgebaute Big-Data-Cluster im Petabyte-Bereich mit hunderten CPU-Kernen lassen sich mit konventioneller Kühlung in einem einzigen Rack unterbringen und bieten (ggf. mit spezialisierten Zusatzprozessoren) eine interessante und vor allem in der TCO-Betrachtung lohnende Alternative zu den klassischen Architekturen. Ein Umdenken ist nötig. Im Jahr 2013 wurden von den Rechenzentren 614 TWh elektrischen Energie verbraucht, davon allerdings 400 TWh im Leerlauf.
Agilität:
- Agile Infrastrukturen und Prozesse: Agilität wird eines der wichtigsten Kriterien für Unternehmenserfolg und damit einer der Trends 2015 sein. Drängen etwa disruptive Technologien oder Geschäftsmodelle in einen Markt oder erfordern Big-Data-Analysen Änderungen und Anpassungen im Produktportfolio, bei den Vertriebswegen, im Produktionsprozess oder gar bei der gesamten Organisation, sind agile Systemlandschaften und Infrastrukturen gefordert. Im Enterprise-Umfeld spricht Gartner hier von Web-Scale IT nach dem Vorbild von Amazon & Co. Agile Systeme lassen sich in alle Richtungen skalieren und schnell und einfach an neue Marktanforderungen anpassen. Für die Umsetzung solcher Infrastrukturen spielen auch Konzepte wie die hybride Cloud eine wichtige Rolle: Sie stellt Infrastruktur, Entwicklungsumgebungen, Prozessorleistung und vieles mehr bedarfsgerecht bereit.
„2015 wird ein Jahr, in dem viele Unternehmen wichtige Weichen hin zu einer mobilen, hybriden und agilen IT und damit für ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft stellen werden“, erläutert Michael Beutner, Geschäftsführer Technik bei Consol. „Die Anforderung und der Prozess sehen in jedem Unternehmen anders aus. Hier sind auch IT-Dienstleister gefordert, klassische Modelle zu hinterfragen und individuelle Konzepte zu entwickeln. 2015 wird es zudem weiter um das Thema Vernetzung gehen. Das Internet der Dinge oder der Einsatz von intelligenten Maschinen wie dem selbstfahrenden Auto oder Google NEST zeigen, in welche Richtung es geht und was durch das Zusammenspiel von Sensoren und Automatisierung, Big Data und Cloud einmal möglich sein wird. Bis zur Marktreife wird es allerdings noch einige Jahre dauern.“
Weitere Informationen unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Disruptive_Technologie
Zum Computer:Club² Audioarchiv:
http://www.cczwei.de/index.php?id=issuearchive