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CC2-Audio 419: Eine Stiftung für den Power-8 Prozessor

Rudi Kulzer
Unser gesprächspartner und Kollege Rudi Kulzer

Mit der Ankündigung des Power-8 Chips hat IBM sein Lizenzmodell geändert. Ähnlich wie bei ARM kann das Design komplett Lizensiert werden um in eigene Systeme eingebaut zu werden. Als Betriebssystem wird auf Ubuntu-Linux gesetzt. Rudi Kulzer hat den Eindruck, dass IBM sonst in dem Bereich so ziemlich mit dem Rücken an der Wand steht.

 

IBM kündigte ja eine Reihe neuer Power Systems-Server an, die mit dem neuen Prozessor Power8 bestückt sind. Ziel ist es, Rechenzentren zu erlauben, extrem hohe Datenanforderungen mit bisher nicht gekannter Geschwindigkeit zu verarbeiten. Mit dieser Leistungssteigerung und einem damit verbundenen Open-Server-Innovationsmodell will IBM die enormen Big-Data-Herausforderungen in Angriff nehmen, deren Erfüllung derzeit auf dem Markt der Unternehmensrechner Pflicht ist.

 

Der neue RISC-Prozessor hat einen Formfaktor von etwa 2,5 cm² (1 Quadrat-Inch) und mehr als 4 Milliarden Transistoren an Bord. Die neuen Systeme wurden speziell für die Ära von Big Data entwickelt und sollen helfen, neue Workloads und die explosiv ansteigende Menge an Daten, die täglich erzeugt werden, in Echtzeit zu bewältigen.

 

Aus Sicht der IT-Architektur basieren die neuen Systeme  auf einer offenen Server-Plattform - OpenPower. In einem Schritt, der in Kontrast zu den bisherigen proprietären Geschäftsmodellen steht, veröffentlichte IBM durch die OpenPower-Foundation den Mitgliedern detaillierte technische Spezifikationen über seine Power8 Prozessoren. Damit will Big Blue nach eigenen Angaben Entwicklungsunternehmen, aber auch  Mitbewerber eingeladen, ebenfalls Innovationen auf  der Prozessor-und Server-Plattform einzubringen als Katalysator für neue Trends. Branchenbeobachter sind sich einig, dass damit eine Wettbewerbsalternative gegen Intels mächtige Server-Plattform aufgebaut werden soll.

 

Die OpenPOWER-Foundation wurde im Dezember 2013 von IBM, Google, NVIDIA, Mellanox (InfiniBand/Ethernet, Sunnyvale) und Tyan (Motherboards, Taipeh) mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine offene Computing-Plattform zu schaffen, die für alle verfügbar ist. Die neuen Server sind die ersten Systeme, die auf die OpenPower-Technologie aufbauen. Als Pilotkunde wurde die Firma FIS mit Sitz in Jacksonville, Florida genannt. Der Anbieter von Zahlungsabwicklung und Banking-Lösungen verwaltet kritische Finanzdaten für Tausende von Unternehmen auf der ganzen Welt.

 

Auf Seite der Betriebssysteme ist Linux eine treibende Kraft bei offenen Systemen. Im Rahmen seiner Unterstützung von offenen Systemen investierte IBM im vergangenen Jahr etwa eine Milliarde US Dollar in Linux und andere Open-Source-Technologien für den Einsatz auf  Power Systems-Server. In diesem Zusammenhang gibt es ein wachsendes Netzwerk an Power Systems Linux-Zentren auf der ganzen Welt sowie eine Power Development Platform als Cloud für Entwickler zum Test und zur Portierung x86-basierter migrierter Lösungen für die Power-Plattform. 

 

Die neue Zusammenarbeit mit der Ubuntu-Mutter Canonical (mehr als 20 Millionen  Nutzern weltweit), bietet Entwicklern ein kombiniertes Set an Werkzeugen, um Big Data- und Mobile-Software-Anwendungen zu schaffen. Dies ergänzt die bestehende Unterstützung von IBM für Red Hat und SUSE Linux auf Power Systemen.

 

Siehe auch:

http://www.ruk-publishing.com/

http://en.wikipedia.org/wiki/OpenPOWER_Foundation

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